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Dittelbrunn: Dittelbrunner Haushalt: Bei den Finanzen kommt der ehemalige "Musterschüler" nun an Grenzen

Dittelbrunn

Dittelbrunner Haushalt: Bei den Finanzen kommt der ehemalige "Musterschüler" nun an Grenzen

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    Dittelbrunner Haushalt: Bei den Finanzen kommt der ehemalige "Musterschüler" nun an Grenzen
    Dittelbrunner Haushalt: Bei den Finanzen kommt der ehemalige "Musterschüler" nun an Grenzen

    Kämmerin Jessica Kneyer stellte dem Dittelbrunner Gemeinderat bei der letzten Sitzung den Haushalt 2024 vor, mit einem Ausblick auf die nächsten Jahre. "Die Planung hat sich in diesem Jahr äußerst schwierig gestaltet", sagte die Finanzverwalterin. Mit den Energie-, Unterhalts- und Personalkosten steigen die Ausgaben, Einnahmen schwinden.

    Nach jetzigem Stand würden dem Vermögenshaushalt aus dem Verwaltungshaushalt 424.000 Euro zugeführt werden – die Mindestzuführung liegt bei 600.000 Euro. In der Kämmerei geht man davon aus, dass man diese Marke zum Jahresabschluss erreichen wird.

    Außerdem soll es eine Kreditaufnahme von 3,4 Millionen Euro geben. Würden bis 2027 alle geplanten Projekte, im Gegenwert von 31 Millionen Euro, zur Ausführung kommen, könnten sich die roten Zahlen auf 9,85 Millionen Euro erhöhen.

    Kita und Straßensanierung

    Zuweisungen und Zuschüsse würden oft nur verzögert ausgezahlt, hat Kneyer festgestellt. Viele Projekte müssten zu 100 Prozent selbstfinanziert werden. Neben der neuen Kita am Sonnenteller ist die Straßensanierung die größte Baustelle: Dittelbrunn erhält nach dem Wegfall der Ausbaubeiträge bescheidene 50.000 Euro an Straßenbaupauschale.

    Dazu gesellen sich Investitionen in den Glasfaserausbau in Holzhausen und Pfändhausen, wo aktuell 725.000 Euro fällig werden. In naher Zukunft geht es unter anderem um die Turnhalle Hambach, um Kanalerneuerung, ein neues Feuerwehrauto für Dittelbrunn und Investitionen in die Ausrüstung der Feuerwehren.

    Für die Sanierung des Hallenbads mit Turnhalle in Dittelbrunn sind insgesamt 11 Millionen Euro eingestellt. Nachdem die Kostenberechnung von einem geringeren Aufwand ausgeht, werden davon wohl eine Million Euro in die Sanierung der Steinbergstraße fließen. Die Rücklagen lagen 2023 noch bei 3,5 Millionen Euro und werden bis zum Jahresende auf 309.000 Euro sinken. Die Schulden steigen von 4 Millionen auf 6,8 Millionen Euro, womit jeder Dittelbrunner mit 900 Euro statt 531 Euro in der Kreide stehen wird. Im vergleichbaren Landesdurchschnitt lag die Pro-Kopf-Verschuldung 2022 bei 762 Euro. Die sei mittlerweile aber auch am Steigen, so die Kämmerin.

    Dittelbrunn wäre lange "Musterschüler" gewesen, monierte Gemeinderat Harald Häpp (CSU), nun werde man bei den Schulden überdurchschnittlich. Bürgermeister Willi Warmuth (CSU) betonte, dass man konservativ rechne und Aufgaben angehen wolle: "Es müssen keine zehn Millionen Euro Schulden werden." Warmuth verwies auf eine frühere Aussage im Gemeinderat, wonach eine Kommune nicht wie ein Wirtschaftsbetrieb denken sollte. Die Kämmerin plädierte wie der Rathauschef dafür, sich Gedanken zu machen, ob und wie Einnahmen erhöht, Ausgaben reduziert und eventuell gemeindliche Objekte verkauft werden könnten.

    Alle drei anwesenden Gemeinderäte der FUW-Fraktion (aus FWG, UBL und CDW) stimmten gegen Haushalt und Finanzplan, contra 13 Ja-Stimmen. Gemeinderätin Rebekka Geus (FWG) erinnerte daran, dass sie persönlich schon 2023 mit Nein gestimmt habe, mit Blick auf das teure Projekt Schwimmbad. Gemäß Paragraf 61 der bayerischen Gemeindeordnung müsse eine Kommune ihre Leistungsfähigkeit sicherstellen und Überschuldung vermeiden, so Geus. Die Ausgaben seien seit 2020 deutlich gestiegen. Lob für die Präsentation der Zahlen gab es aus allen Fraktionen, insbesondere von den Gemeinderäten Heike Munz (FW) und Lars Neubauer (CSU). Gemeinderat Holger Schmitt (SPD) erinnerte an die ebenfalls nötige Schulsanierung, eine Umsetzung der Projekte sei aber möglich, trotz hohen Finanzierungsbedarfs. Am 11. Juni soll gesondert über die künftige Haushalts-Optimierung beraten werden.

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