(me) Als die Spitze des Weinbauvereins Michelau-Altmannsdorf, allen voran der Vorsitzende Martin Pfrang, bei Ann-Kathrin Lutz anfragte, ob sie nicht Lust hätte, das Amt der Weinprinzessin zu übernehmen, brauchte man so viel Überzeugungsarbeit gar nicht zu leisten. Schließlich bekennt die 22-jährige neue Regentin an der Vollburg offen: „Einmal Prinzessin sein wollte ich eigentlich schon immer.“ Doch eines stellte sie auch gleich klar: „Uns gibt's nur im Doppelpack.“
Sollte heißen: Wenn Ann-Kathrin die Krone aufsetzt, dann nur, wenn ihre Freundin Eva-Maria Schmitt gleichzeitig in die Rolle der Symbolfigur „Burgfräulein von der Vollburg“ schlüpft, die seit dem Abschied von Lisa Ständecke vakant war. Auch die brauchte nicht lange zu überlegen. Schließlich ist ihr die Rolle des sagenumwobenen Burgfräuleins als Studentin der Geschichte quasi auf den Leib geschneidert. „Wein und Geschichte waren schon immer eng verbunden“, doziert Eva-Maria bei ihrer Amtseinführung im DJK-Sportheim in Prüßberg, und geht zurück bis zu Karl dem Großen und der Christianisierung der mainfränkischen Region.
Und auch die ganz persönliche Geschichte des neuen Burgfräuleins ist mit dem Weinbau eng verknüpft. Schon als Kind war Eva-Maria im Weinberg mit dabei. „Anfangs durfte man noch spielen, später musste man mithelfen“, erinnert sie sich.
Auch die neue Prinzessin Ann-Kathrin ist mit dem Wein aufgewachsen, und hat dabei erkannt: „Wer genießen kann, trinkt keinen Wein mehr, sondern kostet Geheimnisse.“ Als Krönungswein hat sie sich den Klassiker des Frankenweins, einen 2009er Silvaner, ausgesucht. „Wer nicht genießt, wird ungenießbar“, meint sie. Und dieses Schicksal möchte sie vielen Menschen ersparen. Deshalb tritt für die Bankfachwirtin in den kommenden Jahren neben ihre Hobbys wie die Jugendarbeit, den Sport und die Musik noch die Rolle als Repräsentantin der Michelauer Winzer und ihrer Produkte.
Auf was sich der neue Michelauer Doppelpack einstellen darf, verdeutlicht die scheidende Weinprinzessin Annemarie Hillenbrand in ihrer Abschiedsrede. Rückblickend meint sie: „Ich kann verdammt stolz auf mich sein.“ Martin Pfrang mag da nicht widersprechen. Sie hat einiges bewegt, etwa ein Weinfest in Michelau initiiert: Das Sommernachtsmärchen in den Weinbergen. „Nicht viele können von sich behaupten, ein Märchen erfunden zu haben“, meint ihre Wegbegleiterin Melanie Dietrich: „Und Du warst die Prinzessin in diesem Sommernachtsmärchen.“
Dieses Märchen hat nun nach Annemarie Hillenbrand und Lisa Ständecke mit Ann-Kathrin Lutz und Eva-Maria Schmitt zwei neue Hauptdarstellerinnen bekommen. Und auch die werden ihre Sache gut machen, ist sich auch die Leiterin der Tourist-Information Gerolzhofen, Beate Glotzmann, sicher: „Auf das Dreamteam folgt ein Dreamteam.“