54 Schmetterlinge hatten die 54 Grundschüler für ihre neue Schulleiterin gebastelt, dazu aufmunternde und lobende Sprüche geschrieben, wie „Du bist die Beste“. Die offizielle Amtseinführung von Dorothea Veth an der kleinen Grundschule Wasserlosen zeigte bereits die Wertschätzung für die neue Schulleiterin.
Seit September arbeitet die 45-jährige Pädagogin aus Greßthal in ihrer neuen Position, offenbar beliebt und geschätzt bei Kolleginnen, Kindern und Eltern. Drei Klassen, darunter eine jahrgangsgemischte für die erste und zweite Klasse, zählt die Schule.
Einst selbst hier Schülerin
Dorothea Veth hat sie als Kind selbst besucht, wie Schulrätin Cornelia Krodel wissen ließ, also ein „Eigengewächs“. Nach dem Abitur in Hammelburg und dem Studium der Erziehungswissenschaften in Würzburg war sie in Hammelburg Referendarin und legte 1997 das zweite Staatsexamen ab. Bis 2001 arbeitete sie an der Grundschule in Stangenroth, dann in Hammelburg. Nach der Kinderpause ging sie 2005 dort wieder in den Schuldienst und war ab 2008 auch teilabgeordnet als Lotsin am Gymnasium. Zum 1. August 2017 trat sie offiziell ihre Schulleiterinnenstelle in Wasserlosen an.
Vertrauen ist wichtig
Eine Schule brauche führungskompetente und mutige Schulleiter, mit Freude an der Gestaltung, sagte Krodel. Wichtig sei eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus, auf beiden Seiten ein Zuhören, Verständnis und Unterstützung. Sie wünschte Dorothea Veth eine glückliche Hand und positive Impulse.
Eigentlich sollte man multifunktionaler Tausendsassa sein, wusste Personalratsvorsitzender Walter Schäffer, selbst Schulleiter in Dittelbrunn. Trotz aller Belastung dürfe man sich nicht die Lust und Laune rauben lassen. Sein Ratschlag für Dorothea Veth: Mit Teamarbeit die Aufgaben bewältigen und sich vor der Optimierungsfalle hüten.
Neben den Kindern, die ideenreich mit Musik und mit einem Theaterstück ihre neue Schulleiterin willkommen hießen, wurde sie auch von der Elternbeiratsvorsitzenden Nicole Gößmann mit dem Wunsch begrüßt, dass sie lange bleiben möge.
Auf die aktuelle Situation der Grundschule ging Bürgermeister Anton Gößmann ein, der bedauerte, dass die Hälfte der Kinder aus der Gemeinde in andere Grundschulen gehen: in die von Schleerieth und von Schwebenried im Landkreis Main-Spessart. Der Schulstandort sei noch nicht in Gefahr, meinte er und hoffte, dass dies so bleibe. Für junge Familien sei eine Schule eine Voraussetzung, sich im Ort niederzulassen. Optimismus und Durchhaltevermögen brauche man schon, aber zugleich mache ihr die Arbeit einen Riesen-Spaß, gab Dorothea Veth in ihrer Antrittsrede zu. Für sie sei ein positives und gutes Lernklima wichtig, dass die Kinder gerne in die Schule gingen. Und: Es müsse jeden Tag etwas zu lachen geben. In den Dank an ihre bisherigen Wegbegleiter kam auch die Freude, dass ihr, entgegen früheren Plänen, doch eine Verwaltungskraft zugestanden worden ist.