Als bislang einziger Tierarzt und somit auch Amtstierarzt in Bayern darf Dr. Hermann Stein die Zusatzbezeichnung Bienen führen. Der 56-jährige Veterinär am Landratsamt hat laut einer Mitteilung des Amtes nach einer umfassenden Weiterbildung vor wenigen Tagen die offizielle Urkunde durch die bayerische Landestierärztekammer (BLTK) verliehen bekommen.
„Dass wir mit Herrn Dr. Stein nun quasi ein gewisses Alleinstellungsmerkmal in Bayern haben, macht uns natürlich schon ein Stück weit stolz. Vor allem aber ist es ein Beleg dafür, welch engagierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wir haben“, sagt Landrat Florian Töpper.
Laut BLTK gibt es lediglich noch eine Labortierärztin, die in Bad Kissingen tätig ist, die den Titel Fachtierärztin für Bienen trägt. Diese bietet Fortbildungen an, die auch vom BLTK anerkannt werden. So kam letztlich auch Stein auf die Idee, die Weiterbildung mit anerkanntem Abschluss zu absolvieren.
Darin verband er seinen Beruf mit dem privaten Interesse. „Ich bin selbst seit 2012 Imker und wollte mein Wissen über Bienen nicht nur aus imkerlicher, sondern eben auch aus tierärztlicher Sicht vertiefen“, erklärt Stein. Über vier Jahre hinweg besuchte er in seiner Freizeit Fortbildungen, die unter anderem die Voraussetzung dafür waren, um zur Prüfung am BLTK zugelassen zu werden. Diese legte er vor drei Fachtierärzten schließlich erfolgreich ab. „Da war Lernen wie zu Studienzeiten gefragt. Aber mir hat das Spaß gemacht. Ich habe mein Wissen in diesem Bereich um ein Vielfaches erweitern können“, berichtet Stein.
Stein hat Tiermedizin in München studiert, wo er auch promovierte. Nach zweieinhalb Jahren in einer Tierarztpraxis und der 16-monatigen Vorbereitungszeit zum Staatsdienst, wechselte er 1995 zum Veterinäramt Hassberge. Seit 2001 ist Stein am Landratsamt Schweinfurt. Gemeinsam mit dem Leiter des Veterinäramts, Dr. Thomas Wiethe, und der Kollegin Dr. Anja Heinelt ist Stein für die Stadt und den Landkreis zuständig.
Nicht nur bei seinem Hobby profitiert Stein von seinem zusätzlichen Wissen. „Auch wir am Landratsamt haben regelmäßig mit Imkern zu tun. Mein Wissen ist da nicht nur hilfreich, sondern verschafft mir zudem eine ganz andere Akzeptanz.“