(ck) Ein „bravourös gespieltes Politdrama um zwei ausgebuffte Selbstdarsteller“ (Hamburger Morgenpost) steht jeweils um 19.30 Uhr am Donnerstag, 9. Dezember (Schauspielmiete Ring BLAU), und Freitag, 10. Dezember (ROT), mit „Frost/Nixon“, einer Produktion der Hamburger Kammerspiele auf dem Programm. Es handelt sich um die deutsche Erstaufführung, eines Theaterstücks von Peter Morgan, die am 6. September 2009 in Hamburg in der Inszenierung von Michael Bogdanov stattgefunden hat.
Es spielen Andreas Dobberkau, Michael Ehnert (Frost), Volker Hanisch, Thomas B. Hoffmann, Volker Lechtenbrink (Nixon), Roland Renner, Jacques Ullrich, Samantha Viana. Der Walliser Bogdanov lernte bei Peter Brook und war zwischen 1988 und 1992 Intendant des Hamburger Schauspielhauses. Langjährige Theaterbesucher erinnern sich noch an seine Regiearbeiten „Unter dem Milchwald“, „Reineke Fuchs“ und „Beowulf“. Volker Lechtenbrink ist dem Schweinfurter Publikum auch kein Unbekannter. Der gebürtige Ostpreuße wurde 1959 durch seine Rolle in Bernhard Wickies Antikriegsfilm „Die Brücke“ bekannt. 1963 begann seine Theaterkarriere in Hannover. Für seine Verkörperung von Richard Nixon bekam er 2010 den Rolf-Mares-Theaterpreis der Stadt Hamburg.
Drei Jahre lang schweigt Richard Nixon nach seinem Rücktritt in Folge der Watergate-Affäre, bis sich der stahlharte und überaus redegewandte Ex-Präsident im Sommer 1977 auf eine exklusive Reihe von Fernsehgesprächen einlässt, um über seine Amtszeit zu sprechen. Die Erwartungen sind hoch. Man hofft, Einzelheiten und Hintergründe zu erfahren. Nixons überraschende Wahl für den Moderator der Sendereihe fällt auf den bis dahin eher als windig bekannten britischen Moderator und Entertainer David Frost – wahrscheinlich in der Hoffnung, leichtes Spiel mit ihm zu haben, um sich so ohne große Gegenwehr einen Platz in den Herzen der Amerikaner zurückzuerobern.
Frost jedoch hat es sich in den Kopf gesetzt, den Ex-US-Präsidenten Richard Nixon vor laufenden Kameras dazu zu bringen, zuzugeben, dass er die amerikanische Nation belogen hat. Ein nervenaufreibender Kampf, bei dem es – auch – um sehr viel Geld geht, beginnt. Die TV-Duelle avancierten zur Legende. Die finale Episode sahen 45 Millionen Amerikaner – die bis heute höchste Einschaltquote für ein politisches Programm und ein Meilenstein der TV-Geschichte, weil Underdog Frost den Rhetoriker Nixon auf der Zielgeraden doch noch spektakulär zu Fall brachte. „Frost/Nixon“ blickt vor und hinter die Kulissen dieser denkwürdigen Begegnung, die für beide zum öffentlichen Moment der Wahrheit wird. 2008 wurde der Stoff von Ron Howard verfilmt Die Hauptrollen spielten Frank Langella und Michael Sheen.
Vorverkauf ab 6. November Tel. (0 97 21) 5 14 75 oder 5 10 – Internet: www.theater-schweinfurt.de