"Frischer musikalischer Anstrich" lautete das beschwingte Motto beim Frühlingskonzert des Musikvereins Alitzheim am Sonntag. Gut 200 Zuhörer in der Kirche St. Martin in Alitzheim waren von den musikalischen Beiträgen der drei Orchester begeistert. Riesiger Beifall war der verdiente Lohn für die kleinen und großen Interpreten.
Nachdem wegen der Corona-Pandemie in den vergangenen zwei Jahren kaum kulturelle Veranstaltungen stattfinden konnten, war das Frühlingskonzert wie eine Erlösung für die Musikerinnen und Musiker. Auch beim Publikum, das ohne Mund- und Nasenschutz den Darbietungen in dem Gotteshaus lauschen konnte, war Aufbruchstimmung festzustellen.
Den vehementen Startschuss beim Konzert gaben die Schützlinge von Dirigentin Karina Nöller. Die Bläserklasse Sulzheim, die noch in den Kinderschuhen steckt, legte mit dem Gospel "When the saints go marching in" von Beginn an mächtig los. Während im Hintergrund der junge Schlagzeuger den Takt vorgab, glänzten die Jüngsten der Musikerrunde mit Trompete, Klarinette, Saxofon und anderen Blechblasinstrumenten. Nach der "Ode an die Freude" von Ludwig van Beethoven forderte das Auditorium Zugabe, der die Nöller-Crew spontan mit einem rockigen Blues nachkam.
Nachwuchsmusiker aus Sulzheim, Mönchstockheim, Herlheim und Alitzheim
Vorsitzender Michael Mikus zollte dem Gemeinschaftsprojekt mit Nachwuchsmusikern aus Sulzheim, Mönchstockheim und Alitzheim unter dem Dach des Musikvereins Sulzheim große Anerkennung. Mikus führte professionell durch das Programm und erläuterte Details zu den Stücken und den Orchestern.
Die Instrumentalausbildung der Bläserklasse findet in Alitzheim und Mönchstockheim statt, die gemeinsamen Proben in Sulzheim. Die Besonderheit der Bläserklasse: Die Kinder haben neben dem Einzelunterricht auf ihrem jeweiligen Instrument von Beginn an Gemeinschaftsproben und musizieren von Anfang an zusammen in der Gruppe. Die Bläserklasse läuft zwei Jahre, danach wechseln die Kinder ins Jugendblasorchester "Die jungen Alitzheimer Musikanten".
Dessen Leiter Andreas Pickel übernahm den Dirigentenstab. "Fanfare and March" lautete die Ouvertüre der jungen Alitzheimer Musikanten, die, wie schon die Bläserklasse, frenetischen Beifall bekamen. "Unsere Jugend ist uns wichtig" war in jeder Minute des Konzerts in der Kirche spürbar.
Im Jugendorchester spielen Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 14 Jahren
Beim Stück "Abide with me" glänzte Leo Stark als Trompetensolist. Das "Gospel-Medley" ließ das Blut in den Adern der Gäste pulsieren. Viele Finger schnipsten mit. Das Jugendorchester mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 9 bis 14 Jahren war im September 2019 gegründet worden. Die Mitwirkenden befinden sich in der Regel noch in der Ausbildung bei unterschiedlichen Lehrern und spielen davon unabhängig im Jugendorchester mit. Es finden wöchentlich Proben statt.

Den gekonnten Schlussakkord setzten die 25 Aktiven der Alitzheimer Musikanten mit ihrem Dirigenten Harald Pelz. Alte Hasen und talentierte Newcomer servierten Blasmusik vom Feinsten, begonnen mit dem feierlichen Lobgesang "Te Deum" und endend mit der schottischen Dudelsackmelodie "Highland cathedral". Wie schon "Die jungen Alitzheimer Musikanten" zuvor, waren auch die erwachsenen Musikanten zu Zugaben aufgefordert, der sie bereitwillig nachkamen.
Abschluss mit dem Lied "Maria, Maienkönigin"
Harald Pelz hatte den Taktstock des Blasorchesters im September übernommen. Er bildet seit 2019 die Nachwuchsmusiker des Vereins an Blechblasinstrumenten aus. Pelz ist in mehreren musikalischen Gruppierungen aktiv und spielt unter anderem bei der Partyband "Die Grumis" mit. Gemeinsam beendeten alle Akteure mit dem Schlusslied "Maria, Maienkönigin" einen unvergesslichen Konzertabend. Danke sagte der Vorsitzende der sponsernden Firma Eikona Cinema, die den einheitlichen Auftritt der Bläserklasse und des Jugendorchesters ermöglichte. Der Spendenerlös aus dem Konzert kam dem Musikverein selbst zugute, der mit der Einnahme Corona-Ausfälle ausgleichen will.