Es ist bereits die zehnte Schrift, die der Ortsgeschichtliche Arbeitskreis in den 25 Jahren seines Bestehens herausgibt. Anlässlich der Mitgliederversammlung wurde das Hochglanzheft „Monographie der in Schwebheim angebauten Drogen und Vegetabilien“ vorgestellt.
In der Gemeinde, die das Apothekergärtlein Frankens genannt wird, hat der Anbau von Kräutern eine lange Tradition. Der Anbau von Eibisch ist seit dem Jahr 1829, der von Königskerze und Baldrian seit 1850 belegt Die Pfefferminze allerdings kam erst 1935 dazu. Schon 1860 erreichte der feldmäßige Anbau von „officiellen Gewächsen“, wie die Heilkräuter damals genannt wurden, einen ersten Höhepunkt.
Heute bauen noch sieben Landwirte Kräuter an, davon arbeiten drei biologisch nach den Naturlandrichtlinien. Auch haben sich alle Betriebe freiwillig verpflichtet, keine genveränderten Pflanzen einzusetzen, so dass die Gemeinde zu den ersten genfreien Regionen Deutschlands zählt. Rund 40 verschiedene Kulturen werden jährlich auf 90 Hektar Land angebaut.
Alle diese Heilpflanzen haben der Apotheker Gerd Hiller und der Ehrenvorsitzende Günther Birkle unter Mitwirkung von Altbürgermeister Hans Fischer schon 2012 für die Kräuterabteilung der Ortsgeschichtlichen Sammlungen zusammengestellt. Auf Schautafeln sind dort die lateinischen Namen der Pflanzen aufgeführt, es wird erklärt, welche Pflanzenteile verwendet werden können und wozu sie gut sind. Hanne Boll hat die Texte geschrieben und in Form gebracht und Toni Römer hat dafür einen Buchdeckel aus Holz gefertigt, in dessen handgebogenen Bügel die einzelnen Monographietafeln eingehängt sind.
Die beiden neuen Vorsitzenden Hedi Seifert und Britta Ritter haben diese Texte nun mit Hilfe der Werbeagentur Dütschke zu einem handlichen Heft verarbeiten lassen. Reich bebildert liefert die Broschüre Informationen zum Mitnehmen.
Bevor die Kulturen vom Andorn über den Kopfsalat bis hin zum Ysop vorgestellt werden, gibt es einen Einblick in die Geschichte des Kräuteranbaus. Den Ausklang bildet eine Einladung zum Besuch des Kräuterpavillons und einer Kräuterführung im Rahmen des Mainbogen-Projekts „Kräuter, Kraut und Rüben.“ Das Heft ist für fünf Euro zu haben.
Auch die Gemeinde unterstützt diese Veröffentlichung des Ortsgeschichtlichen Arbeitskreises. Bürgermeister Volker Karb ist bereit, ein größeres Kontingent von bis zu 1000 Stück für die Gemeinde zu erwerben. Die Auflage der Broschüre liegt bei 2500 Stück.
Gleichzeitig kann der Ortsgeschichtliche Arbeitskreis die Hefte über das Bürgerbüro verkaufen lassen. Weitere Exemplare gibt es bei Hedi Seifert oder Britta Ritter.
In der Mitgliederversammlung blickte Seifert dann noch auf die Veranstaltungen des vergangenen Vereinsjahres zurück. 211 Bürger haben sich dem Ortsgeschichtlichen Arbeitskreis angeschlossen.
Höhepunkt war vor wenigen Wochen der Festakt zum 25-jährigen Bestehen, zu dem einhundert Besucher kamen. 238 Besucher zählte der Arbeitskreis im vergangenen Jahr bei der Sonderausstellung „Raritäten und Kuriositäten“ am Erntedankfest.
Allein 18 Gruppen mit insgesamt 319 Teilnehmern wurden von Mai bis Oktober 2015 durch die Ortsgeschichtlichen Sammlungen geführt. Heuer waren es ab Mai schon wieder acht Gruppen mit 115 Besuchern.
Drei Mitglieder wurden für zehn Jahre Mitgliedschaft geehrt: Erika Reuß, Hilmar Wehner und Leo Möslein.