gerolzhofen (eo) Die Blätter von Bärlauch, Herbstzeitlose und Maiglöckchen treten zur gleichen Jahreszeit auf und wachsen oft an gleichen Standorten. Unterscheiden kann man die Blätter durch Reiben zwischen den Fingern. Während Bärlauch Knoblauchduft verströmt, riechen die anderen Blätter nicht. Vorsicht, die Hände müssen danach sofort gründlich gewaschen werden.
Bei einer Vergiftung mit Herbstzeitlose treten die ersten Vergiftungszeichen zwei bis 24 Stunden nach dem Essen auf. Symptome sind Erbrechen, Krämpfe und Durchfall. Es kann zu schwer wiegenden Kreislauf-Schädigung kommen. Die Giftwirkung der Herbstzeitlose bleibt auch beim Kochen, bei der Lagerung und bei der Trocknung erhalten.
Bei einer Maiglöckchen-Vergiftung treten Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle sowie Krämpfe auf. Außerdem wird der Kreislauf geschädigt. Bei Beschwerden nach dem Genuss von Bärlauch oder von Lebensmitteln, die mit Bärlauch gewürzt wurden, sollte unmittelbar ein Arzt aufgesucht werden.
Auch der kleine Fuchsbandwurm kann auf den Blättern lauern. Der ist für den Menschen gefährlicher als ein gewöhnlicher Bandwurm. Die Gefahr einer Erkrankung kann durch gründliches Waschen der Blätter unter fließendem Wasser verringert werden.
Einfrieren in haushaltsüblichen Gefrierfächern oder -truhen töten die Fuchsbandwurm-Eier nicht ab. Sie werden erst bei Kochtemperaturen ab 60 Grad zerstört. Wer auf Bärlauch nicht verzichten, aber ganz sicher gehen will, kauft die Blätter aus kontrollierten Kulturen.