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WERNECK: Eichetti bekennt sich zur Region

WERNECK

Eichetti bekennt sich zur Region

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    Der erste Stock des Rohbaus steht bereits. Auf rund 700 Quadratmetern entstehen dort Räume für Verwaltung, technische Büros und Sozialräume, erklärt Günther Kraus. Daneben ist eine rund 750 Quadratmeter große, neue Fertigungshalle geplant. Damit breitet sich Eichetti im Gewerbegebiet auf rund 6000 Quadratmeter bebaute Fläche aus. Dem Unternehmen steht aber noch mehr Platz zur Verfügung: Vor etwa 20 Jahren hat Eichetti im damals neuen Gewerbegebiet 25 000 Quadratmeter Fläche für die künftige Expansion gekauft und einen Teil dieser Fläche mit Produktions- und Lagerfläche bebaut. Derzeit erfolgt der zweite Abschnitt.

    „Wir sind ein mittelständisches, inhabergeführtes Familienunternehmen“, sagt Kraus zum Thema Expansion. „Wir setzen auf gesundes Wachstum, das wir finanzieren können, ohne, dass wir uns übernehmen.“ Man will nichts überstürzen.

    Bisher produziert das Unternehmen an zwei Standorten in Werneck: im Ortskern und im Industriegebiet. In erstgenanntem wird neben der (Grund-)Masse ein Teil der Eiskonfekt-Artikel hergestellt, außerdem Brause und Waffelprodukte. Dies soll zunächst auch so bleiben, auch wenn sich die Produktion im Ortskern auf drei Stockwerke erstreckt, was nicht immer dem wirtschaftlichsten Produktionsablauf entspreche, so Kraus.

    Süßwaren im Drei-Schicht-Betrieb

    Im Neubau im Gewerbegebiet soll das anders werden. Alle Fertigungslinien stehen dort im gleichen Stockwerk. „Bisher mussten wir die Maschinen an die Räumlichkeiten anpassen“, sagt Kraus mit Blick auf die Produktion im Ortskern, nun habe man die Gebäude der Produktion angepasst. Im Gewerbegebiet werde man künftig die Maschinen aufstellen, die in der Hauptsaison – für die Eiskonfekt-Produktion von Juli bis März – im Drei-Schicht-Betrieb laufen. „Konzentration der wichtigsten Produktionsmittel auf einen Punkt“, sagt Weigel.

    Das Bürogebäude soll Ende 2010 bezogen werden, ab Mai 2011 werden die Maschinen umgesiedelt und neu installiert, um rechtzeitig zum Beginn der Hauptsaison startklar zu sein. Eingebaut werden sollen aber nicht nur die bisherigen Maschinen. Geplant sei auch eine neue Anlage für ein vollkommen neues Produkt, sagt Kraus. Viel mehr will er dazu nicht verraten. „Es ist ein für Eichetti völlig neues Eiskonfekt, das es in dieser Form auf dem Markt noch nicht gibt“, sagt er und ergänzt: „Ab September 2011 können wir dann ausführlich darüber reden.“

    Rund 50 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet Eichetti im Inland, den Rest durch den Export. Das Unternehmen ist mit seinen Produkten in fast 40 Ländern vertreten. Weil es auch koschere Produkte herstellt, ist Eichetti unter anderem auch in Israel gut im Geschäft.

    Das Wernecker Unternehmen beliefert alle Handelsschienen, vom Verbrauchermarkt bis zum Discounter. Durch die Sonderproduktionen finde man Eichetti-Produkte mehr und mehr in Süßwaren-Fachgeschäften, so Kraus. Dort allerdings nicht immer unter der Marke „Eichetti“.

    Neue Jobs bedeutet die Expansion und Investition in neue Hallen und Maschinen in Werneck nicht zwingend. „Wir wollen unseren Mitarbeiterstamm halten“, sagt Weigel. 80 Beschäftigte hat das Unternehmen, in der Hauptsaison kommen noch einmal 20 bis 40 Arbeitskräfte hinzu. Mit der Einführung der neuen Produktlinie bestünden aber gute Aussichten, dass sich das Wachstum auch positiv auf die Zahl der Mitarbeiter auswirkt.

    Dass es Überlegungen gegeben hat, zwar weiter innerhalb Deutschlands, aber weiter im Osten zu produzieren, gibt man bei Eichetti offen zu. Schließlich bekämen Unternehmen im Osten noch eine erkleckliche Summe an Fördermitteln und Zuschüssen. „Rein rational und wirtschaftlich betrachtet“, so Kraus, „hätte die Entscheidung auch anders ausfallen können.“ Den Ausschlag aber habe auch das Bauchgefühl, die Heimatverbundenheit gegeben, sagen die beiden Geschäftsführer. Eine Herzensangelegenheit eben.

    Eichetti Confect

    Adam Eichelmann gründet am 20. September 1897 in Werneck eine Firma zur Teigwarenproduktion. Drei Jahre später stellt das Unternehmen auch Brausepulver her. Im Jahr 1927 wird das „Eichelmann-Eistörtchen“ erfunden, das bis heute in Werneck produziert wird. Hans-Erich Weigel wird 1962 Geschäftsführer. Die Teigwarenproduktion wird eingestellt, das Unternehmen konzentriert sich auf die Fertigung von Süßwaren. Der Vertrieb wird nach Europa und Übersee ausgeweitet. 1997 übergibt Hans-Erich Weigel die Geschäftsleitung an Christian Weigel und Günther Kraus. Heute stellt Eichetti neben Brause und Eiskonfekt auch Waffelprodukte her.

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