Wichtiger als das Wissen sei die Fantasie, meinte Albert Einstein, denn Wissen sei begrenzt. In Gela Kellers Debütroman "Nebelstreifs Töchter" breitet sich das Land der Fantasie schier unbegrenzt aus, die Geschichte spielt mit allen Motiven des Genres und lockt die Lesenden schnell in den Bann.
Gela Keller, die im richtigen Leben Sigrid Drescher heißt, ist selbst noch überrascht über den Schreibfluss, der sie mitgenommen hat an vorerst unbekannte Ufer. Die 66-Jährige spürte seit vielen Jahren eine innere Aufforderung zum Schreiben, jedoch ließ ihre Berufstätigkeit als Werklehrerin nicht viel freie Zeit. Jetzt jedoch kann sie sich ganz der neuen Leidenschaft hingeben.
"Im kreativen Prozess schreibt sich die Geschichte durch mich hindurch, ich bin sozusagen nur die Erfüllungsgehilfin in dieser Angelegenheit", so die Autorin. In den heißen Phasen des Schreibens habe sie durchaus auch manchmal das Essen und Trinken vergessen. Aber mit Spaziergängen im nahegelegenen Wald habe sie wieder Ruhe in ihre Gedanken und in ihre Tagesabläufe bringen können.
Die Natur spielt eine große Rolle für ihre Geschichten. Aus der Fantasie entspringen ideale Landschaften, in denen Ritter, Zwerge, Zauberer und eben die Töchter aus dem Land der Nebelstreifs ihre wundersamen Abenteuer erleben. Ein Bündnis aus uralten Zeiten verpflichtete die jeweils erstgeborene volljährige Tochter zur Ehe mit den Nachkommen der Zauberer von Burg Drachenfels.
Wie es das Schicksal will, spült eine Naturkatastrophe die jüngste Nebelstreiftochter aus den Fluten des Meeres an das falsche Ufer, in die Arme des falschen Mannes. Wie sich ein solches Drama auch zum Guten wenden lässt, erzählt die Autorin durchaus humorvoll und mit vielen überraschenden Volten, in denen auch Zeitreisende aus der fernen Zukunft auftauchen.
Auf dem Tablet am Sofa oder in der Hängematte im Garten hat Drescher ihre Geschichten aufgeschrieben. Mehrere Handlungsstränge ziehen sich durch den Roman, mehrere räumliche und zeitliche Ebenen vermischen sich. Inspiriert sind die Landschaften auch von Dreschers Reisen, die sie im Laufe ihres Lebens schon in viele Teile der Welt geführt haben.
Aber die Heimat von Nebelstreifs Töchtern liegt in einer Region, die sehr stark vom Fränkischen Weinland geprägt ist, so Drescher. Sie hat ihr Buch unter dem Pseudonym Gela Keller im Selbstverlag veröffentlicht. "Dieses Projekt hat sozusagen einen neuen Teil meines Lebens eröffnet und sollte deshalb ein eigenes Autoren-Ich erhalten." Die Fortsetzung "Söhne der Felsen" ist bereits in Arbeit und soll im Jahr 2025 erscheinen. "Nebelstreifs Töchter" ist im Buchhandel erhältlich und auch direkt bei der Autorin unter gela@gelakeller.de