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Ein Fund von Format

Gerolzhofen

Ein Fund von Format

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    Einer der bedeutendsten Funde aus der Bronzezeit ist im Sommer vor 40 Jahren in einem Fürstengrab bei Acholshausen im Landkreis Würzburg entdeckte Miniatur-Kesselwagen. Mit Hans Koppelt war ein Gerolzhöfer maßgeblich an der Bergung der 3000 Jahre alten Bronzeteile beteiligt.

    Der sehr gut erhaltene Kultwagen wurde 1976 sogar auf einer Briefmarke der Deutschen Bundespost abgebildet. Es gibt sonst keine andere Briefmarke, die mit einem Gerolzhöfer zumindest indirekt in Verbindung steht. Und so ist das Original-Wägelchen auch heute noch eines der wertvollsten Ausstellungsstücke des Mainfränkischen Museums in Würzburg.

    Hans Koppelt hatte das ganze zwölf Zentimeter hohe Kultgerät aus der Spätbronzezeit seinerzeit mit dem Volkacher Karl Schneider aus dem Bauaushub eines Aussiedlerhofes auf der Höhe nördlich von Acholshausen zutage gefördert. Von Schneider wieder meisterhaft zusammengefügt, erschien der sensationelle etwa 3000 Jahre alte Bodenfund bis heute in zahlreichen Veröffentlichungen.

    Der Fund als Briefmarken-Motiv

    Jahre später diente der „Gebrauchtwagen“, wie erwähnt, sogar als Motiv für eine Briefmarke der Deutschen Bundespost (Ersttagsstempel: Bonn, 14. Juli 1976). Der im 1970 zutage geförderte Fund aus der Spätbronzezeit um 1000 vor Christus erfuhr dadurch weltweite Verbreitung. Die drei anderen Werte zeigen ebenfalls vor- und frühgeschichtliche Funde. Allerdings ist der Kesselwagen das älteste der Fundstücke.

    Bis dahin hatte es Würzburger Kunst und Kulturgut nur einmal geschafft, als Motiv auf einer Briefmarke der Deutschen Bundespost verewigt zu werden. 1967 war ebenfalls auf einer 30-Pfennig-Marke der Evangelist Markus als Detail des Magdalenenaltars der Stadtpfarrkirche in Münnerstadt von Tilman Riemenschneider (1460–1531) berücksichtigt worden. Dem Meister selbst ist dies bis heute nicht vergönnt gewesen.

    Zufall führte Regie

    Hans Koppelt und der Präparator Karl Schneider waren im Sommer 1970 beide ehrenamtliche Mitarbeiter der von Professor Christian Peschek geleiteten Außenstelle Unterfranken des Landesamtes für Denkmalspflege, Abteilung Vor- und Frühgeschichte. In dem ansehnlichen Grab wurde seinerzeit noch eine Reihe von anderen bemerkenswerten Funden gemacht. Das nach der Entdeckung des vorgeschichtlichen Steinkammergrabes eingeschaltete Landesamt für Denkmalspflege führte an Ort und Stelle Untersuchungen durch, bei denen man zu dem Ergebnis kam, dass es sich lohnen könnte, den bereits abgelagerten Erdaushub der Baustelle einer genaueren Durchsuchung zu unterziehen. Mit dieser Aufgabe wurden Hans Koppelt und Karl Schneider betraut. Die eigentlichen Grabungen waren also bereits abgeschlossen, als beide sich ans Werk machten.

    Karl Schneider entdeckte mit seinem geschulten Auge sofort, dass an einer bestimmten Stelle noch mehr unter der aufgeworfenen Erde liegen musste. Und so machte man sich ans Werk. Hans Koppelt nahm hierzu ein elektronisches Suchgerät zu Hilfe. Nachdem er auf die ersten und wesentlichen Teile des Kultwagens sowie auf weitere bedeutsame Bronzegegenstände gestoßen war, wurde die Arbeit intensiv fortgesetzt, bis sich auch die weiteren Teile fanden. Der Kesselwagen wurde also nicht als Ganzes, sondern nur in Teilstücken geborgen. Die Zusammenfügung ist in der Hauptsache Präparator Karl Schneider zu verdanken.

    Des Professors Beschreibung

    Den bronzenen Kesselwagen beschrieb Professor Peschek in einer Schrift seinerzeit wie folgt: „Das Gestell ist in doppelschaliger Gussform und endet vorn und hinten in je zwei elegant profilierte Köpfe von Wasservögeln. Die senkrecht hierzu stehenden Wagenachsen sind drahtig ausgehämmert und nach Aufsetzen der aus gleicher Gussform gefertigten vierspeichigen Räder umgebogen.“

    Zwölf Zentimeter hoch

    Peschek weiter: „An dem massiv gegossenen Kessel ist ein sanduhrförmiger Fuß angelötet und durch diesen der Kessel am Kreuzungspunkt der Wagengestellstangen aufgenietet. Unter seinem Zylinderhals besitzt der Kessel eine reiche geometrische Zier. Der Wagen ist 18 cm lang und 12 cm hoch. Derartige Kesselwagen treten erstmals in der Urnenfelderzeit Europas auf.“

    Die Stadt Gerolzhofen besitzt übrigens nach Aussage von Hans Koppelt eine Bronzeguss-Kopie des bronzenen Kultwagens aus dem spätbronzezeitlichem Fürstengrab von Acholshausen.s beginnt mit einem dicken Initial über vier Zeilen, dannach folgt der Text, der hervorragend sein sollte. Sonst hätte man ja auch die Seite nicht so schön gestalten müssen. Bei Fragen immer gerne die 517 wählen.

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