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SCHWEINFURT: Ein Geben und Nehmen

SCHWEINFURT

Ein Geben und Nehmen

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    Jutta Cize, auf dem Platz hinter dem Rathaus, auf den sie von ihrem Büro aus blicken kann.
    Jutta Cize, auf dem Platz hinter dem Rathaus, auf den sie von ihrem Büro aus blicken kann. Foto: FOTO Katharina Winterhalter

    Zum Abschied gibt Jutta Cize noch ein Zitat auf den Weg, das von ihr sein könnte, aber von Roman Herzog stammt: „Wenn es die Volkshochschulen nicht gäbe, müsste man sie erfinden“, soll der ehemalige Bundespräsident gesagt haben. Bei der neuen Leiterin der vhs Schweinfurt, einer der größten in Bayern, klingt dieser Satz wie eine Art Liebeserklärung an diese Institution, der sie seit 23 Jahren verbunden ist.

    Jutta Cize, 1959 in Duisburg geboren, hat noch während ihres Studiums der Diplompädagogik „hierher geheiratet“, wie sie es ausdrückt und ist geblieben. Gerne sogar, ergänzt sie und lacht. Das eine Jahr „Schwebezustand“ nach dem Studium, sprich Arbeitslosigkeit, hat sie als Dozentin in der Alphabetisierung genutzt. Deutschen Erwachsenen das Lesen und Schreiben beizubringen, das war ihr Einstieg bei der Schweinfurter Volkshochschule. Der gefiel ihr so gut, dass sie sich um die letzte ABM-Stelle bei der vhs bewarb und angenommen wurde mit dem Auftrag, die 40-Jahrfeier auszurichten.

    Ein idealer Anfang, denn so konnte sie ganz tief in die Geschichte, Entwicklung und Aufgaben der Volkshochschule eintauchen, die sich aus der Erwachsenenbildung der Amerikaner entwickelte und deren Anliegen, die Deutschen zu guten Demokraten zu erziehen. Jutta Cize konnte daneben schon erste planerische und pädagogische Aufgaben übernehmen und war sehr froh, als sie 1989 als letzte ABM'lerin fest übernommen wurde. Aus persönlichen Gründen entschied sie sich schon sehr bald für Teilzeit, arbeitet seitdem 30 Wochenstunden und will das – wenn möglich – auch beibehalten. „Wir probieren das aus“, sagt sie.

    Seit 1. Juli ist Jutta Cize, die bisherige Stellvertreterin, offiziell als vhs-Leiterin im Dienst. Bereits in den Wochen vorher hatte sie die Urlaubsvertretung für Gitta Sünkel übernommen, die langjährige Leiterin, die nach 29 Jahren in den Ruhestand ging. Diese erste Zeit der Neuorientierung empfindet die 49-Jährige als sehr spannend. Es gilt, ihre eigene Nachfolge einzuarbeiten – Jutta Cizes Schwerpunkt war die Gesundheitsbildung mit Teilbereichen der beruflichen Bildung, Pädagogik, Psychologie, Ökologie und Tanz. Sie will ihre „eigene Ordnung“ in ihr Büro als Leiterin einführen, ein neuer Internetauftritt ist in Arbeit, das neue Herbstprogramm in Planung, der Haushalt wird umgestellt und schließlich steht nächstes Jahr der Umzug der vhs in die Schultesstraße an, wobei die Verwaltung im Rathaus bleibt.

    „Viele wichtige Dinge, da ist es gut, dass jemand aus dem Team die Leitung übernommen hat“, sagt Jutta Cize. Auf die Frage nach der Zukunft, nach ihren Plänen und Visionen, sagt sie, sie sei sicher, dass sich mit dem neuen Haus auch neue Projekte entwickeln.

    Was das von Gitta Sünkel angesprochene „freelearning“ angeht, hält sie sich im Moment zurück. „Wir werden uns im Team kundig machen und austauschen, was neue Trends angeht“, sagt sie. Ihre Vorstellung der vhs in der Zukunft ist ein „lebendiges, ausgewogenes System von Geben und Nehmen aller Beteiligten“.

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