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SCHWEINFURT: Ein Gewerkschafter mit Alm und Porsche

SCHWEINFURT

Ein Gewerkschafter mit Alm und Porsche

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    Servus Klaus Ernst: Mit einer launigen Rede verabschiedete der neue Erste Bevollmächtigte der IG Metall, Peter Kippes (links) , seinen Vorgänger. In der mitte Ex-IGM-Chef Jürgen Peters.
    Servus Klaus Ernst: Mit einer launigen Rede verabschiedete der neue Erste Bevollmächtigte der IG Metall, Peter Kippes (links) , seinen Vorgänger. In der mitte Ex-IGM-Chef Jürgen Peters. Foto: Foto: LASZLO rUPPERT

    (kör) So viele Umarmungen unter Männern, und das bei dieser Hitze. Und dabei gilt dieser Mann gemeinhin als harter Hund. Ein solcher ist er auch, freilich mit weichem Kern, ein Mann, der Menschen zusammenführt, Solidarität organisiert und damit ziemlich viel erreicht.

    So in etwa wurde Klaus Ernst beschrieben, als ihm die IG Metall nach 15 Jahren im Amt des Ersten Bevollmächtigten zum Abschied in den Räumen des Ruderklubs einen heiter grundierten Empfang mit vielen Weggefährten und Gewerkschaftsprominenz gab. Ernst ist ja bekanntlich im Alter von 55 Jahren noch einmal um- und aufgestiegen und hat den Vorsitz der Partei „Die Linke“ übernommen, an deren Entstehung er nicht unmaßgeblich beteiligt war.

    Das war so eines der Dinge, die Ernst unter dem Kopfschütteln Vieler auf den Weg und meist zum Erfolg gebracht hat, was Hans-Jürgen Urban vom Vorstand der IG Metall in Frankfurt an George Bernard Shaw denken ließ, der einmal gesagt hat „Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben“.

    Ein bisschen für verrückt müssen sie ihn auch in Schweinfurt gehalten haben, als der forsche Porschefahrer, Lederjackenträger und Freund des guten Essens 1995 hier seinen Dienst antrat und so gut wie jedes Rad neu erfinden wollte. So erinnert sich jedenfalls sein Nachfolger Peter Kippes. „Es werden keine Gefangenen gemacht“, sei sein Motto gewesen. Nach zwei, drei Jahren habe man sich jedoch arrangiert, aus dem bislang nicht immer einigen Vorstand sei ein Team entstanden. Ernst sei nicht, wie immer wieder verbreitet, „ein Spalter, sondern ein begnadeter Menschenzusammenbringer“. Dass die Verwaltungsstelle schlagkräftig und erfolgreich sei, sei Ernsts Verdienst und werde in der Zentrale in Frankfurt mit Respekt betrachtet.

    Auf der berühmten (gepachteten) Alm bei Ellmau, mit der Ernst seit Jahren durch die bunten Gazetten schillert, ist Kippes ebenso wenig wie Alt-OB Gudrun Grieser gewesen, die von großer Hochachtung für den Gewerkschafter sprach, ihm gute Wünsche mit auf den Weg gab, die sich ja nicht automatisch auch auf die Partei erstrecken müssten.

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