Erst war er „nur“ eine Art Aushilfe. Er kam vom Leopoldina ans Geomed, um Dr. Günter Fuchs, neben Dr. Manfred Klein einer der Chefärzte der Inneren Abteilung, als frisch gebackenen Ruheständler vorübergehend zu vertreten. Seit 1. Juli ist Dr. Alexander Kraus nun aber fest angestellter Chefarzt in der Inneren Abteilung und steht gleichberechtigt neben Dr. Manfred Klein an die Spitze der Abteilung.
Seit Dezember 2014 kennt Kraus die Gerolzhöfer Klinik als Vertretungsarzt. In diesen Monaten erkannte er, dass das Geomed für ein Haus der Grundversorgungsstufe „ein wahnsinniges Spektrum“ hat und dass hier, wie er sagt, Raum für den Patienten im doppelten Sinne vorhanden ist – einmal von den Platzmöglichkeiten und zum zweiten auch vom Zeitpotenzial, das in Gerolzhofen zur Verfügung stehe.
Kraus: „Ich glaube, man muss den Gerolzhöfern erst noch vermitteln, was da alles ist. Unter den kleinen Krankenhäusern der Region hat Gerolzhofen sicher eine Sonderstellung.“ Kraus hat sich für die Geomed-Klink entschieden, obwohl er in Schweinfurt keine schlechte Position hatte. Am Leopoldina war er leitender Oberarzt für Kardiologie, Gastroenterologie und Onkologie.
Zum Leistungsspektrum: Alexander Kraus beherrscht das gesamte Spektrum der modernen interventionellen Sonografie und Endoskopie. Weitere Schwerpunkte sind neben Magen- und Darmerkrankungen Erkrankungen der Leber, der Gallenwege und Bauchspeicheldrüse, insbesondere bösartige Tumorerkrankungen, infektiologische und immunologische Erkrankungen sowie Diabetes mellitus.
Der 44-jährige, in Bergrheinfeld lebende Arzt ist Unterfranken immer treu geblieben. Er hat in Würzburg studiert und alle Praktika heimatnah absolviert. Gearbeitet hat er bislang im St.-Elisabeth-Krankenhaus Bad Kissingen, in St. Josef und im Leopoldina in Schweinfurt. Bei der Vorstellung des Mediziners freute sich Geomed-Geschäftsführer Wolfgang Schirmer, dass mit Alexander Kraus „ein bodenständiger Landkreisbürger“ zur Klinik gestoßen ist. Schirmer ist überzeugt, dass es zu einer langfristigen und guten Zusammenarbeit kommen wird. Das Haus habe erneut investiert und die Endoskopie auf den neuesten Stand gebracht. Nun sei ein noch engeres Zusammenspiel zwischen der Inneren und der Chirurgie möglich.
Wachsen statt schrumpfen
Schirmer nannte als Beispiel einen Patienten mit Darmkrebs: Die Darmspiegelung nimmt Kraus vor, die OP führt Dr. Michael Dietrich, Chefarzt der Chirurgie, durch und die Nachbehandlung wieder Kraus. Die Klinik kooperiere mit dem Darmkrebs- und Pankreaszentrum Mainfranken. Schirmer zur Gesamtentwicklung des Hauses, das wegen seiner Defizite im Kreistag nicht unumstritten ist: „Die Zeichen stehen auf Wachstum, nicht auf Schrumpfung.“