(ac) Seltenes Jagdglück zum Hubertustag: Am 1. November, zwei Tage vor dem Namenstag des Heiligen Hubertus, den die Jäger als ihren Schutzpatron ansehen, hat Roland Frick in seinem Jagdrevier bei Stadtlauringen einen rund 120 Kilogramm schweren Keiler geschossen. „Ein Riesenfang“, sagt der Sennfelder.
Welch großes Tier er da im Visier hatte, habe er zunächst nicht gemerkt – erst, als es darum ging, den Keiler abzutransportieren. Er habe einige Kollegen um Hilfe bitten müssen, erzählt Frick. „Alleine hätte ich das Tier nicht aufladen können.“ Um dessen Gewicht zu bestimmen, habe er sich eine Waage geliehen. „Meine geht nur bis 100 Kilogramm.“ Sein größter Fang bis dahin sei ein 83-Kilo-Keiler gewesen, diesmal waren es fast 40 Kilo mehr, aufgebrochen, das heißt, ohne Innereien. „Eine Ausnahme“, sagt er stolz.
Von der Größe her sei der Keiler eine Besonderheit, bestätigt Wolf Pösl, Leiter des Schwarzwildrings und Vorsitzender des Jagdschutzvereins Schweinfurt. Eine Sensation in der Region wäre aber erst ein Keiler mit einem Gewicht von 150 Kilo gewesen. In diesem Jahr seien schon mehrere zwei Zentner schwere Tiere geschossen worden. Grundsätzlich gilt: Je weiter man nach Osten kommt, umso größer und schwerer könnten die Tiere werden, erklärt Pösl. In den Karpaten gebe es beispielsweise Keiler, die ein Gewicht von bis zu 250 Kilogramm erreichen.
Auch wenn ein 100 Kilo schwerer Keiler eine mächtige Erscheinung ist, Angst müsse man vor den Tieren nicht haben, sagt Pösl. „Schwarzwild wird immer ausweichen.“ Gefährlich könnten die Tiere höchstens werden, wenn sie in Bedrängnis geraten sind. Allerdings habe es seines Wissens nach in der Region Schweinfurt noch nie einen solchen Fall gegeben.
Derzeit wird der 120-Kilo-Keiler verarbeitet, erzählt Frick. Der Jäger ist gerade dabei, Schinken und Bratwürste herzustellen.