„Ich glaub, ich träum', so viele Zuhörer, das ist ein Traum.“ Rainer Gressel fand eine wahrlich traumhafte Ausgangsposition für sein Konzert „Weihnachtsträume“ vor. Schon 15 Minuten vor Beginn war die katholische Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt.
Der Forster Kirchenchor und „Popchor'n“ Gerolzhofen bereiteten den Zuhörern – verstärkt durch ein eigens von José Antonio Zambrano Rivas zusammengestelltes Orchester – einen traumhaften Abend voller Überraschungen. Welches Konzert beginnt schon mit Interviews auf dem Schweinfurter Weihnachtsmarkt und der Frage: „Was gehört für dich zu Weihnachten?“
Die Antworten kamen zu Bildern vom Weihnachtsmarkt aus dem Off. Sie reichten vom Entenbraten über die Familie bis zum „mit sich zufrieden sein“. Mit Bildern, Videos, Texten und Musik luden die Sänger und Musiker ein, sich auf eine besondere Traumreise zu begeben.
Ist Frieden nur ein Traum? Die Sänger, zwischen zwölf und 82 Jahren alt, antworten stimmgewaltig mit dem Lied von Karat „Wie weit fliegt die Taube“. Die beiden Solisten Eberhard und Franziska Fasel, Vater und Tochter, fragen singend, „Wie weit fliegt durch Bomben die Taube? Fliegt unser Traum von allein um die Welt, wenn wir schweigen?“ Egal ob sich die Sänger und Musiker mit dem Frieden, der Gerechtigkeit, der Liebe oder nur dem Lichterglanz und der weißen Weihnacht auseinandersetzten, Musik und Texte regten an zum Innehalten und Nachdenken.
Die Zeit dazu schenkten vor allem die Instrumentalisten am Piano, als Holzbläsertrio, Streichquartett und Cellotrio. Sie sorgten für die Ruhepausen, während der Chor eher zum Mitdenken und Mitschwingen einlud. Die Sänger überzeugten in den Arrangements, die Zambrano Rivas zusammengestellt hatte. Der Musiker aus Venezuela leitete das Orchester und spielte selbst mit.
Unter der Gesamtleitung von Rainer Gressel präsentierten die Chöre und Musiker ein Konzert für alle Sinne. Das ging bis hinein in Kleinigkeiten. So zündeten Kinder langsam immer mehr Kerzen in den Gängen der Kirche an.
Am Ende gab es einen wahren Dank-Marathon. Das Publikum dankte mit stehenden Ovationen, Gressel dankte allen Beteiligten sowie den zahlreichen Sponsoren. Diakon Michael Wahler dankte im Namen der Pfarrgemeinde, und ein besonders schönes Dankeschön bekamen die Frauen von Gressel und Zambrano Rivas. Der Chorleiter sang ihnen ein Lied, begleitet von Orchesterleiter an der Gitarre. In die Zugabe stimmte dann auch das Publikum ein und alle wünschten sich: „Geh in Gottes Frieden.“