Gut 50 Jahre ist es her, als ein Zeitungsinserat einige angelinteressierte Gerolzhöfer in der Gaststätte Ach zusammenbrachte. Die Anwesenden waren mit ihrer damaligen Angelmöglichkeit unzufrieden, weshalb zwölf Personen am 18. Dezember 1967 den Sportanglerclub Steigerwald Gerolzhofen gegründet haben. Wer das Inserat aufgegeben hat, ist nicht zu 100 Prozent nachgewiesen. Dennoch, das Ergebnis bleibt dasselbe: ein beispielloser Verein, der bis heute hervorragend funktioniert.
Schon ein Jahr nach Gründung war bekannt geworden, dass nahe Heidenfeld ein neuer See entstanden ist, der eventuell zu kaufen oder zu pachten ist. Etwa die Hälfte der Teilflächen konnte durch Darlehen der damaligen Mitglieder erworben werden, die anderen Grundstücksflächen wurden dazu gepachtet, und so entstand die erste Angelmöglichkeit für den Verein.
Ab 1971 wurden die ersten Fahrten an die Ost- und Nordsee unternommen. Auch heute noch fährt der Verein jedes Jahr zum Dorschangeln an die Nordsee.
Mit sehr viel Eigenleistung wurde 1973 mit dem Bau eines Sees in Frankenwinheim begonnen. Drei Jahre später weihten die Mitglieder diesen mit einem großen Seefest mit Preisangeln ein, das danach noch über ein Jahrzehnt durchgeführt wurde. Der attraktive Hauptgewinn dieser unvergessenen Veranstaltungen – eine Reise nach Gran Canaria – lockte jährlich bis zu 400 Angler an den See.
Als weitere Angelmöglichkeiten kamen dann noch eine elf Kilometer lange Strecke der Volkach dazu, die dank der Bemühungen der Mitglieder wiederbelebt wurde, und nach dem Zusammenschluss der Vereine Gerolzhofen und Frankenwinheim 2014 zusätzlich der kleine Anglersee in Frankenwinheim.
Im Jahre 2005 konnte durch die geschickt verhandelnde, langjährige Vorstandschaft mit Werner Sperling, Elmar Stickelmaier, Herrmann Müller und Herbert Engert, das letzte Teilstück des Heidenfelder Sees gekauft werden.
Jene Personen standen auch beim Jubiläum, das gesellig am Frankenwinheimer See gefeiert wurde, im Mittelpunkt. Großen Respekt zollten alle Anwesenden den letzten vier noch verbliebenen Gründungsmitgliedern. Der neue Vorsitzende Michael Barthelme bedankte sich für die uneigennützige Zusammenarbeit, die seit Anbeginn den Verein präge. Viele vereinsinterne Erfolge und das intakte Vereinsleben seien der bewährten Vorstandschaft zu verdanken.
Besonders hob Barthelme den langjährigen Vorsitzenden Werner Sperling hervor (von 1974 bis 2017), der maßgeblich für die großartige Entwicklung des Vereins verantwortlich sei, sowie Elmar Stickelmaier, der seit Vereinsgründung bis im Jahre 2017 Schriftführer war.
Die Ehrungen nahm der 2. Vorsitzende Axel Stärk vor. Geehrt wurden für 25 Jahre Mitgliedschaft: Jürgen Müller, Gerd Niedermeier, Leonhard Rosentritt, Josef Sommer, Andre Wächter und Tanja Wandler.
40 Jahre im Verein sind: Ludwig Ach jun., Wilfried Barnbeck, Christian Binder, Herbert Engert, Ingrid Feil, Bernd Ludwar, Josef Ludwar und Harald Sperling.
Die Ehrung für 50 Jahre Mitgliedschaft erhielten: Gerhard Karg, Horst Klaner, Hans Schnurrer und Hans Tregel, der auch Gründungsmitglied ist.
Als Gründungsmitglied sowie in Anerkennung und Würdigung seiner langjährigen aktiven Tätigkeit wurde Ludwig Ach zum Ehrenmitglied ernannt. Ebenso wurde Elmar Stickelmaier Ehrenmitglied des Vereins. Er ist Gründungsmitglied und war, wie bereits erwähnt, von Anfang an Schriftführer des Sportanglerclubs bis 2017. Werner Sperling wurde aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit als 1. Vorsitzender und seiner besonderen Verdienste zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Dass der Sportanglerclub eine funktionierende Gemeinschaft ist, bei der der Verein für viele schon zur Familie geworden ist, merkte auch Bürgermeister Thorsten Wozniak. „Als Stadt wünscht man sich Vereine, von denen der Bürgermeister nicht mal richtig merkt, dass es sie überhaupt gibt“, führte dieser in seinem Grußwort an und erntete damit stolzes Lächeln der Mitglieder und zustimmendes Nicken des Bürgermeisterkollegen Herbert Fröhlich und von Altbürgermeister Robert Finster aus Frankenwinheim.
Die satzungsmäßige Aufgabe des Vereins, nämlich Umweltpflege und artgerechter, schonender Umgang mit Lebewesen, könnte man gar nicht genug schätzen. Dass der Anglerverein beim Ferienspaß dieses Umweltbewusstsein auch Kindern nahe bringt und damit nicht nur Spaß, sondern auch Wissen vermittelt, verdiene hohe Anerkennung.
Bürgermeister Herbert Fröhlich ging in seinem Grußwort darauf ein, wie der Anglerverein durch den Seebau und spätestens seit Zusammenschluss der beiden Vereine Gerolzhofen und Frankenwinheim Bestandteil des Vereinslebens in Frankenwinheim wurde. Es wurde nicht nur eine Angelmöglichkeit geschaffen, sondern eine Grünanlage mit Erholungswert auch für die Dorfbewohner.
Mit Musikstücken der Gruppe „Lebendig“ zum Thema Angeln und reichlich Gesprächsstoff über vergangene gemeinsame Erlebnisse feierten die zahlreichen Anwesenden bis in den späten Abend hinein das 50-jährige Bestehen.