Als die neun Schüler des Celtis-Gymnasiums mit ihren drei Hunden das Altenheim Phönix besuchen, ist das kleine Foyer bereits gut gefüllt. Eine vorgezogene Weihnachtsfeier ist in vollem Gang. Doch nach einigen Minuten sind die Hunde die Attraktion in der sonst so ruhigen Umgebung des Altenheims.
Nach anfänglicher Skepsis auf beiden Seiten, haben sich Hunde und Bewohner aneinander gewöhnt. Die Hunde werden gestreichelt – die Mission ist sozusagen erfüllt. „Freude bereiten“, lautete die Devise des Projekt-Seminars im Fach Biologie. Unter der Leitung von Lehrerin Ines Wagner hatten die Schüler bereits zwei weitere Besuche in anderen Altenheimen organisiert und eine Hundestaffel im Marienstift vorgeführt. Die drei Hunde – Emmi, Whiskey und Beauty – hatten vor ihrem Einsatz alle einen Wesenstest bei einer professionellen Hundetrainerin durchlaufen und bestanden. Da das Thema „Tiere im Altenheim“ lautete, wurden zu anderen Gelegenheiten auch Hasen und Meerschweinchen mitgebracht.
Geführt wurde die Gruppe von Pfleger Henry Lutz in Begleitung von Heimleiter Hardy-Michael Schröder. Durch sein Wissen über die Bewohner, die sehr oft vom Land kommen und ihr ganzes Leben von Tieren umgeben waren, entlockte Lutz in Zusammenarbeit mit den Schülern und Hunden, den Bewohnern immer wieder Anekdoten aus ihrem Leben. Etwas mehr als eine Stunde verbrachten die Schüler in den vier Stockwerken des Heimes. Danach merkte man den Hunden die Erschöpfung an, auch wenn die Vierbeiner reichlich mit Hundekeksen und Gelbwurst entlohnt wurden.
Der Einsatz von Tieren im Altenheim ist in Deutschland wenig verbreitet, da die strengen Gesundheitsvorschriften des europäischen Referenzrahmens beachtet werden müssen und der Einsatz professioneller Therapiehunde hohe Kosten mit sich bringt, erklärte Herr Schröder. Deshalb braucht es oft Ehrenamtliche, die ihre Tiere mitbringen oder Aktionen, wie die der Schüler, um den Einsatz von Tieren zu rechtfertigen. Stattdessen werden oft Stofftiere und probeweise auch mechanische Tiere eingesetzt mit denen sich die Menschen beschäftigen können.