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Zeuzleben: Ein Stein an einem markanten Punkt

Zeuzleben

Ein Stein an einem markanten Punkt

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    An der besonderen Grenzsteinsetzung im Höllwald bei Zeuzleben waren beteiligt (von links): Erhard Cäsar und Josef Göb aus Eßleben, Robert Drescher aus Zeuzleben, Siegfried Strobel aus Waigolshausen, Lorenz Drescher aus Zeuzleben und Herbert Strobel aus Waigolshausen.
    An der besonderen Grenzsteinsetzung im Höllwald bei Zeuzleben waren beteiligt (von links): Erhard Cäsar und Josef Göb aus Eßleben, Robert Drescher aus Zeuzleben, Siegfried Strobel aus Waigolshausen, Lorenz Drescher aus Zeuzleben und Herbert Strobel aus Waigolshausen. Foto: Helmuth König

    Zu einer besonderen Grenzsteinsetzung in der Zeuzlebener Waldabteilung „Hölle“ trafen sich Feldgeschworene aus Eßleben, Waigolshausen und Zeuzleben. Grund der Zusammenkunft war eine Bereinigung der Grenze zwischen den Gemarkungen Waigolshausen und Zeuzleben bei der Waldneuordnung der Teilnehmergemeinschaft Zeuzleben III. Den neuen Gemarkungspunkt hatte ein Vermessungstrupp vom Amt für Ländliche Entwicklung Würzburg vermessen und abgesteckt. An dieser Stelle versenkten die zusammengekommenen Siebener einen markanten Grenzstein.

    Der Grenzstein ist dreiseitig nach bisheriger Vorlage mit den Buchstaben HW für Waigolshausen, HZ für Zeuzleben und neu HE für Eßleben beschriftet. Der Stein wurde so gesetzt, dass die Buchstaben in die jeweilige Gemarkung zeigen. Für Waldspaziergänger aus den drei Dörfern ein markanter Punkt.

    Über die Bedeutung des Buchstabens „H“ diskutierten die Feldgeschworenen vor Ort. Allgemein war man der Meinung, dass die Waldabteilung „Hölle“ gemeint sei. Siegfried Strobel, ein erfahrener Siebener aus Waigolshausen, erklärte das „H“ eher als Hutrecht, was auf das Recht der Waldbeweidung hindeuten könnte. Hutung ist von hüten abgeleitet und war über Jahrhunderte eine gemeinschaftliche Wiesen- und Waldweide der Dorfgemeinschaft. Sicher hat es auch bei uns eine Waldweide gegeben. Hirten trieben Schweine, Ziegen, Schafe und Rinder in die Wälder, eine extensive Landnutzung. Wegen der Waldweide glich ein Hutewald eher einer Parklandschaft. Ein Hirtenhaus am Obertor in Zeuzleben ist nachweisbar.

    Für die Siebener gab es auch eine Überraschung bei der Grenzsteinsetzung. Bei den Grabarbeiten wurde ein Sandsteinfragment mit der Jahreszahl 1691 gefunden. Auch das hinterlegte Siebenergeheimnis unter dem Stein konnte festgestellt werden. Damit wird das Setzen von Grenzsteinen für unsere Dörfer für frühere Zeiten dokumentiert. Die staatliche Landvermessung setzte in Bayern erst mit dem Jahr 1801 ein. Bei der jetzigen Waldneuordnung in Zeuzleben wurden rund 300 Parzellen zu rund 90 Parzellen zusammengelegt. Die Feldgeschworenen mussten etwa 400 Grenzsteine neu setzen.

    Lorenz Drescher überwacht das Setzen des Grenzsteins, damit die Angaben in die entsprechenden Gemarkungen zeigen.
    Lorenz Drescher überwacht das Setzen des Grenzsteins, damit die Angaben in die entsprechenden Gemarkungen zeigen. Foto: Helmuth König
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