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WERNECK: Ein Stoßdämpfer fürs Kniegelenk

WERNECK

Ein Stoßdämpfer fürs Kniegelenk

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    Ein Stoßdämpfer fürs Kniegelenk
    Ein Stoßdämpfer fürs Kniegelenk

    „Die Kollegen haben alle so eine große Scheu vor neuen Verfahren“, bedauert Dr. Michael Klug. Er selbst, Chirurg und Belegarzt im Marktkrankenhaus Werneck, hat diese Scheu überwunden und als einer der ersten in der Bundesrepublik eine neue Methode der Knieoperation angewandt, das Kinespring-System.

    Dabei erinnert sich Klug sehr gut, dass er, als er dieses Verfahren kennenlernte, dachte, „das ist Körperverletzung“. Das war 2009, als Dr. Tony Clifford auf einem großen Kongress in den USA diese neue Art der Therapie vorstellte. Dennoch hatte Klug Feuer gefangen. Bis Anfang dieses Jahres 2012 nahm er an mehreren Operation unter Anleitung von Dr. Clifford teil und lernte viele Patienten kennen, die schon längere Zeit mit dem neuen System operiert waren.

    Heute hält er die Technik für so ausgereift, dass er sie im Marktkrankenhaus bei der Operation von Patienten anwendet.

    Gleich sein erster Patient ist begeistert. Dieter Gerhard plagte sich gute vier Jahre lang mit Knieschmerzen. „Das ist Verschleiß und kommt von früheren Jugendsünden, dem Fußballspielen“, erklärt er. Dr. Klug kennt er als Mannschaftsarzt der Fußballer von Großbardorf und der Arzt hätte auch jedem seiner drei Söhne, ebenfalls Fußballer, schon einmal geholfen. Also hatte er „keine Bedenken“, sich auf die neue Behandlung einzulassen. „Das war auf alle Fälle die bessere Lösung“ sagt er heute, „denn sonst hätte ich ein neues Knie gebraucht und da fällt man ein Dreivierteljahr aus.“

    Nach fünf Tagen wieder zuhause

    Das Kinespring-System, mit dem er jetzt behandelt wurde, ist eine Art Stoßdämpfer-System. Durch zwei am Ober- und Unterschenkel angebrachte Basisplatten und einem dazwischen liegenden „Stoßdämpfer“ wird die Gelenkinnenseite entlastet, ohne dass das Kniegelenk geöffnet werden muss.

    Durch dieses Knie-Implantationssystem verschwinden Symptome und Schmerzen und auch der Verlust der Kniefunktion kann für Patienten mit Osteoarthrose vermieden werden. Gerhard ist jedenfalls zufrieden; fünf Tage nach der Operation hat er das Krankenhaus verlassen, bereits nach 14 Tagen brauchte er keine Krücken mehr und auch die Schmerztabletten bleiben in der Packung. „Ich kann das nur empfehlen, wenn man mit dem Knie was hat“, sagt er, „das ist top.“

    Auch Rolf Radina ist zufrieden. Er hat durch die Kinespring-Operation sein ständig entzündetes Knie in den Griff bekommen. Ohne diese neue Methode hätte ihm eine Umstellungsoperation gedroht, dabei wird der Unterschenkel durchgesägt und das Bein neu gerade gestellt.

    Dr. Klug fühlt sich durch diese Erfolge bestätigt. Die neue Behandlungsmöglichkeit habe viele Vorteile, erklärt er. „Sie zerstört nicht die normale Anatomie des Kniegelenkes, weil sie außerhalb des Kniegelenkes angebracht wird. Während dieser Prozedur werden, anders als beim Kniegelenkersatz, die Knochen, Bänder und Knorpel erhalten beziehungsweise geschont“, betont er. Außerdem könne das Kinespring-System auch jederzeit wieder entfernt werden, wenn andere Operationen unvermeidlich sind, und die Patienten seien schnell wieder auf den Beinen.

    Aber Klug ist auch vorsichtig. „Natürlich ist nicht jeder Patient für die Implantation dieses Systems geeignet“, warnt er. Gerade jetzt zur Einführung des neuen Systems wählt er sehr gut aus, bei welchen Patienten die Methode Erfolg verspricht.

    Außerdem nimmt er mit seiner „Praxisklinik Werneck“ und dem Marktkrankenhaus an einer Studie der GOAL (Individuelles Gesundheitsmanagement im olympischen Nachwuchsleistungssport) teil, die die Kinespring-Patienten mit Patienten vergleicht, die auf herkömmliche Art operiert wurden. Dieser Studie angeschlossen sind mehrere internationale Krankenhäuser sowie einige Unikliniken im Norden und Süden Deutschlands.

    Der Vorstand des Krankenhauses, Heinrich Keller, ist besonders stolz auf seine innovativen Belegärzte. Mit zu den ersten zu gehören, die eine neue Operationsmethode erfolgreich ausprobieren, sei schon etwas Besonderes, freut er sich.

    Nähere Informationen gibt es im Internet unter www.moximed.de

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