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Ein zerbrechliches Wunder

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Ein zerbrechliches Wunder

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    Auf große Resonanz stieß die Ausstellung "Faszination der Körper" am Wochenende in der Stadthalle.
    Auf große Resonanz stieß die Ausstellung "Faszination der Körper" am Wochenende in der Stadthalle. Foto: FOTO WALTRAUD FUCHS-MAUDER

    Die Torsi, Skelette und Körperteile bestehen aus Kunststoff und vermitteln einen durchaus echten Eindruck. Veranstalter Stey betont, dass es in unserer zivilisierten Zeit nicht nötig sei, den menschlichen Körper in Form von präparierten Leichen dem Publikum vorzuführen. Aber vielleicht war ja gerade das der Kick, der bisher für weltweit 16 Millionen Besucher bei Gunther von Hagens "Körperwelten" sorgte.

    Schnell ist das Publikum in der Stadthalle gefangen von der Botschaft der Ausstellung: Wie kompliziert und Wunder schön, aber auch verletzlich und zerbrechlich der menschliche Körper ist. Und so liegt neben allem informativen und aufklärerischen Aspekt auch immer ein gewisses Staunen der Besucher in der Luft.

    Bewundern muss man eigentlich alles. Das Ineinandergreifen, die Funktionen der Organe: Auge, Ohr, Nerven, Gehirn, das chemische Laboratorium von Magen, Bauchspeicheldrüse, Leber und Darm, die Filterstationen der Nieren, den Atmungsapparat, den unermüdlichen Motor Herz mit seinem unnachahmlichen Klappensystem, den "Brennstoff" für dieses komplexe Gebilde, den Sauerstoff.

    Liebevoll zeigen und erklären Mütter ihren kleinen Töchtern die verschiedenen Stadien des Embryos während der Schwangerschaft, den Ablauf einer natürlichen Geburt. An Tastmodellen der weiblichen Brust üben drei junge Mädchen die empfohlene Selbstuntersuchung zur Krebsfrüherkennung. Und ein junger Vater soll seinem Sohn beim Thema Blutkreislauf die "roten Schläuche" erklären. "Das sind Venen oder Arterien", zieht er sich geschickt aus der Affaire und sein Filius nickt zufrieden. Besonderen Wert legt die Ausstellung auf die Pathophysiologie, die Entstehung von Krankheiten, und macht dies auch dem medizinischen Laien gut verständlich. Von Alzheimer, Aids und Asthma, über Epilepsie, Diabetes und Infarkt bis Krebs und die Krankheiten des Verdauungssystems reicht hier die Palette. An den Schautafeln wird viel diskutiert und von eigenen Beschwerden oder Arztbesuchen berichtet. Aber ob die teerschwarze Raucherlunge mit der Lungenkrebs-Statistik wirklich ihr Abschreckungs-Signal erfüllt?

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