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GEROLZHOFEN: Eine Frau möchte Frauen Mut machen

GEROLZHOFEN

Eine Frau möchte Frauen Mut machen

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    Frauen sind auch im 21. Jahrhundert immer noch nicht vollständig mit den Männern gleichgestellt. Sie bekommen zum Beispiel häufig weniger Geld als Männer für die gleiche Arbeit. Obendrein haben Frauen noch mit anderen Benachteiligungen und Vorurteilen zu kämpfen. Gerade darum ist es sehr wichtig, dass sie eine Ansprechpartnerin haben, die ihnen zuhört, sie versteht und auch helfen kann. Eva Maria Ott aus Gerolzhofen ist so eine Person.

    Neben ihrer beruflichen Tätigkeit als Rechtsanwältin fungiert die Stadträtin als ehrenamtliche Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gerolzhofen. Die wichtigste Aufgabe der Gleichberechtigungsbeauftragten ist es, die tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter zu fördern. Auch der Schutz der Frau, sowie die Förderung der Motivation von Frauen, sich in Politik und Gesellschaft für ihre Interessen einzusetzen, gehören zum Tätigkeitsfeld.

    Zu diesem Zweck können Frauen telefonisch mit der Gleichstellungsbeauftragten einen Termin vereinbaren oder direkt am Telefon mit ihr über ihre Probleme sprechen.

    Seit 2003 im Amt

    Eva Maria Ott hat das Amt der Gleichstellungsbeauftragten in Gerolzhofen seit dem Jahr 2003 inne. Auf ihre Gesprächspartner macht sie einen sehr aufgeschlossenen, engagierten und freundlichen Eindruck. Diese Eigenschaften erweisen sich in ihrer ehrenamtlichen Nebentätigkeit als sehr wichtig. Nur auf diese Weise kann ein Vertrauensverhältnis zu den hilfebedürftigen Frauen aufgebaut werden. Doch der Andrang hält sich in Grenzen. Nach Auskunft von Eva Maria Ott würden lediglich drei bis vier Frauen im Jahr um ihre Unterstützung bitten. Als Grund hierfür nannte sie das Internet und die damit verbundenen Möglichkeiten, auf andere Art und Weise schnell und einfach professionelle Hilfe zu finden.

    An fehlender Werbung für ihre Tätigkeit oder an Hemmschwellen der Frauen liege die geringe Zahl der Anruferinnen sicher nicht, so die Rechtsanwältin weiter. Das Hauptproblem der wenigen Frauen, die sich bei ihr melden, seien Auseinandersetzungen mit dem Ehemann, oftmals auch verbunden mit körperlicher und sexueller Gewalt. Hier vermittle die Gleichstellungsbeauftragte die Frauen an Einrichtungen weiter, die ihnen bei der Bewältigung und Lösung ihre Probleme helfen können.

    Andererseits hat Eva Maria Ott so genügend Zeit, sich anderweitig für die Gleichberechtigung von Mann und Frau einzusetzen. Der größte Teil ihrer Tätigkeit sei Öffentlichkeitsarbeit, erklärt die Gleichstellungsbeauftragte. Das heißt, es solle in erster Linie das Bewusstsein der Bevölkerung für diese Thematik geweckt werden. Dies geschehe unter anderem durch die Veranstaltung zum weltweiten Frauentag am 8. März, die jedes Jahr in Gerolzhofen zusammen mit der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises organisiert wird. Hier werden verschiedene Projekte aufgezeigt, die deutlich machen sollen, dass Frauen nicht den Männern untergeordnet, sondern völlig gleichgestellt sind.

    Im Schatten des Mannes

    Am vorletzten Frauentag wurde so nicht nur Musik von Komponistinnen gespielt, sondern die Veranstaltung obendrein von einer Ausstellung umrahmt, die das Leben von Künstlerinnen vorgestellt hat, die aufgrund ihrer Rolle als Frau trotz hoher Begabung nicht zu gleichem Ruhm gelangt sind, wie das ihren Männern oder Lebensgefährten möglich war. Des Weiteren findet seit zwei Jahren der sogenannte „Equal Pay Day“ am 20. März in Gerolzhofen statt. An diesem Tag soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass Frauen durchschnittlich 23 Prozent weniger Geld verdienen als Männer.

    Auf die Frage, aus welcher Motivation heraus Eva Maria Ott dieser Aktivität nachgeht, betont sie, dass das Bedürfnis nach Gleichstellung der Geschlechter bei ihr schon immer vorhanden gewesen sei. Hier spiele unter anderem auch ihr persönlicher Hintergrund eine entscheidende Rolle, da sie selbst mit drei Brüdern aufgewachsen sei. Auch hätten sie persönliche Erfahrungen geprägt.

    Als weiteres konkretes Beispiel nennt sie die Besetzung des Stadtrates von Gerolzhofen. Hier seien derzeit lediglich vier von 20 Mitgliedern weiblich, so die Gleichstellungsbeauftragte. Eines ihrer persönlichen Ziele sei es darum, mehr Frauen in höhere und hohe Ämter zu hieven, sei es auf politischem, aber auch außerpolitischem Gebiet wie etwa in Betrieben und Unternehmen.

    Allerdings ist sich Eva Maria Ott ihrer Möglichkeiten bewusst, wenn sie feststellt: „Für mehr Frauen in der Politik kann ich nur werben, auf Betriebe und Unternehmen habe ich leider keinen Einfluss. Auch hier kann das Thema nur artikuliert werden.“

    Hauptberuf erleichtert Arbeit

    Als ausschlaggebende Kompetenz für ihre ehrenamtliche Funktion nennt Eva Maria Ott ihre Ausbildung als Rechtsanwältin. Diese verschaffe ihr den freien Zugang zu verschiedenen politischen und rechtlichen Dingen, um die Frauen hiermit zu unterstützen. Ferner stehe sie in engem Kontakt zu den Gleichstellungsbeauftragten der näheren Umgebung, so dass man noch viele Initiativen erwarten könne.

    Zu erreichen ist die Gleichstellungsbeauftragte Eva Maria Ott telefonisch direkt unter Tel. (0 93 82) 31 08 69.

    Auch eine Terminvereinbarung über die Stadt Gerolzhofen ist unter Tel. (0 93 82) 60 710 möglich.

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