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POPPENHAUSEN: Eine Investition auf lange Sicht

POPPENHAUSEN

Eine Investition auf lange Sicht

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    Das wohl gewichtigste Thema für die Zukunft des Abwasserzweckverbandes Obere Werntalgemeinden (AZV) wurde bei der Versammlung ausgespart: Wie geht es weiter, wenn die Conn Barracks von den angeschlossenen Gemeinden übernommen werden?

    „Über die laufende Konversion in Conn gäbe es sehr viel zu erzählen, das ist ein abendfüllendes Thema, zu dem wir dann eine außerordentliche Sitzung einberufen werden“, sagte Verbandsvorsitzender Reinhold Stahl. Nur so viel: Die Verhandlungen über eine Übernahme des sogenannten Motorpools durch die Gemeinde Niederwerrn seien weit gediehen. Der AZV werde aktiv, sobald entsprechende Papiere vorlägen.

    Bislang wurden die noch im Bundesbesitz befindlichen Conn Barracks getrennt von den angeschlossenen Gemeinden abgerechnet. Ebenfalls wesentlich: „Die Gemeinden haben ganz wenige Baugebiete ausgewiesen, der Umlageschlüssel wird kaum verändert.“

    Geschäftsleiter Walter Weinig und Betriebsleiter Jürgen Seufert blickten auf das vergangene Jahr zurück. So wurde klar, dass im Baugebiet „Westlich der Ziegelei“ in Ebenhausen aus Wasserschutzgründen kein Trennsystem für Regen- und Schmutzwasser, sondern ein Mischsystem gebraucht wird. Weinig erklärte, dass diese Vorgabe des Wasserwirtschaftsamts den AZV sogar billiger komme.

    Außerdem haben den AZV klappernde Kanaldeckel in der Ortsdurchfahrt Euerbach beschäftigt. Nachdem dort Flüsterasphalt verlegt und das Tempolimit von 30 auf 50 erhöht wurde, nehmen die Anwohner die Geräusche viel stärker wahr. Der AZV hat nun neue Kanaldeckel verbaut.

    Betriebsleiter Seufert lieferte Zahlen zur Kläranlage. Derzeit sind 25 800 Einwohner angeschlossen. Sie produzieren gut 1,1 Millionen Kubikmeter Schmutzwasser. Zusammen mit Regen- und Fremdwasser kommt die Kläranlage auf mehr als 2,8 Millionen Kubikmeter gereinigtes Abwasser, der Fremdwasseranteil liegt bei 40 Prozent. Anstehende Maßnahme ist die Erneuerung eines der Blockheizkraftwerke.

    Geschäftsleiter Weinig erläuterte außerdem den Prüfbericht des Bayerischen Kommunalen Prüfungsverbandes für die Jahre 2011 bis 2014. Dieser bemängelte unter anderem, dass der Fremdwasseranteil mit über 50 Prozent zu hoch sei. Weinig erläuterte, dass daran bereits gearbeitet werde. Dass der Anteil 2015 bei nur noch 40 Prozent gelegen habe, könnte jedoch eher am trockenen Sommer gelegen haben.

    Und dann natürlich die Finanzen: Daniela Sell legte die Jahresrechnung 2015 vor. Demnach schloss der Haushalt 2015 mit einem Volumen von knapp 11,4 Millionen Euro ab, wovon fast 6,5 Millionen auf den Verwaltungshaushalt und rund 4,9 Millionen auf den Vermögenshaushalt entfielen. Der Schuldenstand betrug zum Jahresende 25,5 Millionen Euro. Eine Summe, die mehrere Räte in Nachfragen beschäftigte. Die Tilgung dieser Summe – im Wesentlichen die Ablöse, die den Gemeinden für das Netz gezahlt wurde – ist auf 50 Jahre angelegt.

    Das Modell ist auf einen langen Zeitraum ausgelegt, seit der Übernahme 2009 wurden eine gute halbe Million Euro getilgt, trotz Investitionen von mehr als zehn Millionen Euro. Als neuen Vorsitzenden des Rechnungsprüfungsausschusses bestätigten die Räte Willi Warmuth, Oliver Brust hatte sein Amt niedergelegt.

    Dem Haushalt 2016 – Vermögenshaushalt 6,8 Millionen Euro, Verwaltungshaushalt fünf Millionen Euro – stimmte das Gremium zu. Für Investitionen sind 3,5 Millionen eingeplant. Darin enthalten sind Maßnahmen, die zwar schon in Betrieb, aber noch nicht abgerechnet sind. Auf dem Plan stehen zudem die Erweiterung der Garagen an der Kläranlage sowie Investitionen ins Ortsnetz Obbach (Am Heimbach/Dorfgraben) und Poppenhausen (Jahnstraße).

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