Der kleine Valentin kämpft bei der Erkundung der Welt mit Problemen. Immer wenn der Zweijährige mit seinem Dreirad an einem kleinen Hügel hängen bleibt, ruft er „Stefan, geht nix mehr“, und schon eilt Stefan herbei und schiebt ihn an.
„Und schon fährt er fleißig weiter durch meinen Garten“, erzählt Stefan Mai, Pfarrer und Leiter der Pfarreiengemeinschaft St. Franziskus am Steigerwald (mit Sitz in Gerolzhofen). Und schon ist der Pfarrer auch schon beim Thema seines Grußwortes, nämlich dem 70. Geburtstag des Ortsverbandes des Sozialverbandes VdK in Oberschwarzach.
„Auch zu ihnen kommen viele Menschen, die sagen, es geht nicht mehr weiter, weil sie wissen, dass ihnen geholfen wird“, so Mai weiter, „Sie sind Menschen in besonderen Lebenslagen eine Stütze.“ Und so wurde der kleine Valentin, ein zwischenzeitlicher Gast des Pfarrers aus der Verwandtschaft, zum roten Faden der Feier im Vereinsheim der DJK Oberschwarzach.
Indirekt griff auch der stellvertretende Landesvorsitzende des VdK, Heinz Heeg, diesen Faden auf. Er bot in seinem Grußwort einen Überblick über den in Bayern gegründeten VdK im Allgemeinen, der sich als eines seiner Ziele das „Stoppen der sozialen Spaltung“ auf die Fahne geschrieben habe. Im Speziellen sprach Heeg vom „Einsatz der Ehrenamtlichen“, die einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten würden. Wie wertvoll dieser Einsatz ist, kam im Grußwort von Kreisgeschäftsführer Steve Metz zum Vorschein.
Der Ortsverband Oberschwarzach „ist nicht groß, aber er leistet eine mustergültige Arbeit, allen voran wegen des Einsatzes der Vorsitzenden Maria Bördlein und ihrem Team“. Der Kreisverband berate die Mitglieder in Rechtsfragen oder der Antragstellung, „die eigentliche Betreuung im Alltag übernehmen sie, und ich habe große Hochachtung vor ihrer brillanten Arbeit mit ihrem Team, liebe Maria Bördlein.“
In seiner Festrede rückte auch der Bezirksgeschäftsführer Carsten Vetter die Ortsvorsitzende in den Mittelpunkt. „Sie ist nicht nur die Ortsvorsitzende und Beisitzerin im Kreisverband, sondern dort auch die Vertreterin aller Frauen, die sie als stellvertretende Vorsitzende auch im Bezirksausschuss vertritt. Und sie hat einen Sitz im Landesverbandsausschuss“, zählte Metz unter dem Beifall der gut 50 geladenen Gäste auf.
„Unser Geschäft ist da, wo die Leute sind, und du hängst deine wertvolle Arbeit eben nicht an die große Glocke, der VdK braucht Kümmerer wie dich.“
Leider würden sich viele Menschen, sobald sie die geforderte Hilfe bekommen hätten, wieder vom VdK abwenden, „dennoch dürfen auch weiterhin viele kleine Valentins kommen, und es wird ihnen geholfen, auch das ist ein Alleinstellungsmerkmal für den VdK dank Leuten wie dich, liebe Maria“.
Die so Gelobte überraschte ihre Gäste mit einem bislang nicht bekannten Detail aus der Geschichte des Ortsverbandes. Kurz vor der Feier erzählte sie, dass sich nun doch eine Lücke schließen lasse. Es lagen bisher keine Aufzeichnungen über die Vorstandschaften des Vereins bis 1954 vor, sagte Bördlein, „aber was Georg Greß betraf, wissen wir jetzt, dass er seit 1951 20 Jahre lang zweiter Vorsitzender und seit 1971 der erste Vorsitzende war“. Womit sich eine Lücke in der Reihe der dokumentierten Vorstandsmitglieder des VdK-Ortsverbands Oberschwarzach schloss.
Das musikalische i-Tüpfelchen des Jubiläumsfests setzten die Handthaler Volkssänger unter der Leitung von Berta Hüttner.
Mitgliederehrung beim VdK Im Rahmen der 70-Jahr-Feier ehrte der VdK-Ortsverband Oberschwarzach folgende Mitglieder: 10 Jahre: Gudrun Springer; 20 Jahre: Michael Schoger, Alfred Kober; Erich Müller, stellvertretender Ortsverbandsvorsitzender, aus dem Vorstand ausgeschieden; Erika Radler, Beisitzerin, aus dem Vorstand ausgeschieden.