"In Hesselbach, in Hesselbach, da sitzt der Teufel auf dem Dach". So klingt ein Reim der Nachbardörfer über den Ort im Herzen der Schweinfurter Rhön. Daraus abgeleitet hat die Musikjugend "Teufelself", die seit Jahrzehnten in der fünften Jahreszeit die Narren zu guter Unterhaltung und Frohsinn in das Pfarrheim einlädt. Für heuer hatten die Jugendlichen und die jung gebliebenen Akteure als Motto der Prunksitzung "Ob Elfen, Kobolde oder Feen, bei der Teufelself gibt's dieses Jahr einiges zu sehn!" gewählt.
Dazu gesellten sich in der fünfstündigen Sitzung auch die sieben Zwerge vor einem grandios mit Bäumen, Mond, Pilzen, Regenbogen und farbenfrohen Schmetterlingen gestalteten Bühnenbild. Mit treffsicheren Witzen geleitete der seit fast drei Jahrzehnten amtierende Sitzungspräsident Thomas Pfister das bunte Bühnengeschehen durch den Abend. Er vergaß nicht, nach jedem Auftritt die Mitwirkenden gleich für die nächste Faschingssession wieder nach Hesselbach zur Teufelself einzuladen. Denn alle Akteurinnen und Akteure wurden stürmisch gefeiert.
Schnitt ist Schnitt und Fleisch bleibt Fleisch
Noah Karrlein und Julian Schleyer schalteten als "Saalordner" die Feuerwehrkelle auf "Grün" und die Purzelgarde eröffnete mit einem niedlichen Tanz in den fränkischen Farben Rot-Weiß das Programm. Auf jung trifft alt, so ging es weiter mit zwei Bewohnern eines Altenheimes, die sich zum "Kaffeeklatsch" trafen. Der Herr mit Rollator (Lothar Wahler) und die Dame mit Gehstock (Julia Straub) hörten schlecht und hatten so manche Zipperlein, waren aber gut drauf.

Mit Marsch- und Showtänzen glänzten die jugendlichen Mitglieder der Musikjugend. Anmutig tanzten die fünf Mädchen der Gruppe "Minis" in rosa Tüllröckchen zusammen mit zwei Kobolden über die Bühne. Magie verbreiteten die bunten Leuchtkugeln im völlig abgedunkelten Saal, als sich die "Teenies" aus verschiedenen Richtungen zur Bühne bewegten. Räderschlagend eroberten sie die Herzen der Närrinnen und Narren. In blau-weißen Kostümen wirbelten die Mädchen der Prinzengarde über die Bühne und brillierten mit Räderschlagen, Spagat und akrobatischen Hebefiguren. "Gold in 500 Meilen" hieß es für die "Kobolde" beim Showtanz, als sie sich auf die Suche nach dem Edelmetall machten.
In die Bütt stieg Hans Böhm als "Schönheitschirurg", dessen Berufswahl entsprechend der elterlichen Metzgerei bestimmt wurde: "Denn Schnitt ist Schnitt und Fleisch bleibt Fleisch". OP-Handschuhe brauchte er, um keine Fingerabdrücke für den Staatsanwalt zu hinterlassen. Die "Oma" (Verena Wolfsberger) hatte mit "Cerano-Schinken" die Lacher auf ihrer Seite. Zum Abschluss ihrer "Erzählungen" rockte sie zu "Who let the Dogs out" mit dem Elferrat Dominik Schmitt, den Kulissenschiebern Felix Schleyer und Frank Vollert sowie dem Elferrat Pascal Heim die Bühne. "Kennt jemand die Brauerei Weniger?", fragte der "Fränkische Lump mit seiner Quetschn". Denn seine Tochter habe ihm geraten "Weniger" zu trinken! Aber auch ernste aktuelle Themen verpackte Manuel Schneider in seiner Rede, denn er machte sich auch Gedanken über Corona und die Klimaaktivisten.
Das Lied "Layla" durfte beim Männerballett nicht fehlen

Höhepunkte setzten Herda Schneider, Hilde Sperber, Elke und Selina Häusinger, Roswitha Schleyer und Lea Wahler mit ihrer Schwarzlichtshow "Die bunten Sträuße" zu Melodien von "Lollipop" von The Chordettes und "Girls, Girls, Girls" von Sailor. Als "Zwerge" bot das Männerballett eine fulminante Show, bei der das Lied "Layla" nicht fehlte.
Einen krönenden Abschluss der gelungenen Sitzung setzte das Finale, als sich alle Akteurinnen und Akteure nochmals auf der Bühne versammelten. Die Musikkapelle GDÜ (Kurzform für "Gibt´s des überhaupt"), die mit Livemusik die Stimmung im Saal anheizte, intonierte "So ein Tag, so wunderschön wie heute". Mit diesem fröhlichen Lied aller im Saal endete die erste Sitzung.
Bei der Wiederholung am Samstag, 11. Februar, können sich die Gäste auch auf den Auftritt von Franziska Meth und Laura Schleyer als "Zwei Hausfrauen" freuen, die krankheitsbedingt an diesem Abend fehlten.