Eine einfache Dorferneuerung für den Ortsteil Euerbach wird die Gemeinde beim Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken beantragen. Damit sollen die privaten Besitzer von erhaltenswerten und ortsbildprägenden Bauten die Möglichkeit für eine Förderung im Rahmen des Projekts "Werntal Dorf" erhalten.
Das Pilotprojekt der ILE Oberes Werntal gemeinsam mit dem Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) und dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege griff Bürgermeisterin Simone Seufert in der Gemeinderatssitzung auf. In dessen Rahmen wurden im Allianzgebiet der zehn Gemeinden und 46 Dörfer über 5200 private Objekte erfasst und bewertet. Sie alle sind erhaltenswert und sie prägen das Bild ihrer Orte. Karten und Kataloge davon wurden für jeden Ort erstellt, einsehbar sind diese über die Homepage www.oberes-werntal.de.
Bauberatung für private Sanierer
Wer solch ein kartiertes Gebäude, ein Hoftor oder auch eine Mauer besitzt, kann auf Antrag Unterstützung vom ALE oder – bei denkmalgeschützten Bauten – vom Denkmalamt erhalten. Voraussetzung ist, dass es eine einfache Dorferneuerung mit einem privaten Fördergebiet für die Dauer von maximal sechs Jahren gibt. Das beschloss nur einstimmig der Gemeinderat für Euerbach.
Die Ortsteile Obbach und Sömmersdorf werden aufgrund der bereits laufenden umfassenden Dorferneuerungen nicht im Rahmen des "Werntal Dorfs" gefördert, erklärte Seufert. Die Förderkonditionen sind aber überall gleich. Darüber hinaus wird als öffentliche, geförderte Maßnahme eine Bauberatung für private Sanierer zur Verfügung gestellt.
Für die Dorferneuerung in Sömmersdorf und speziell für die Gestaltungen der Straßen Kirchberg, Raiffeisenstraße und Bachstraße samt Grünbereichen ist eine Vereinbarung zwischen der Teilnehmergemeinschaft Sömmersdorf 3 und der Gemeinde Euerbach nötig, erläuterte die Bürgermeisterin. Der Kostenanteil der Gemeinde beträgt nun 53 Prozent, "die Konditionen haben sich verschlechtert", erklärte Seufert. Grund ist die gestiegene Finanzkraft der Gemeinde. Ob die Schmiedegasse und die Brunnengasse inbegriffen seien, wollten Manfred Peter und Kurt Stark wissen. Aktuell nicht, wusste die Bürgermeisterin, man müsse erst sehen, wie sich die Kosten entwickeln. Der Gemeinderat stimmte einstimmig der Kostenvereinbarung zu.
Attraktiver Spielplatz am Sauberg
Einen attraktiven Spielplatz wird es wieder am Sauberg in Obbach geben. Dort waren einige Einrichtungen abgebrannt worden. Junge Familien seien mittlerweile in dieser Siedlung zugezogen, so Seufert, was die Notwendigkeit einer Wiederbelebung des Spielplatzes verstärkte. Mit den Familien habe sie einen Workshop veranstaltet, das Ergebnis seien etliche Spielgeräte, Klettergeräte, Schaukeln, Trampolin und Drehteller, die angeschafft werden sollen. Kostenpunkt: insgesamt 28.241 Euro. Der Gemeinderat war damit einverstanden. Das Aufstellen der Geräte wird der Bauhof übernehmen. Für die Sitzmöbel wird die Jagdgenossenschaft 1000 Euro spenden.
Für das nächste Schuljahr soll es an der Grundschule Euerbach angesichts guter bisheriger Erfahrungen wieder eine Stelle im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes geben, beschloss der Gemeinderat. Die Stelle wird ausgeschrieben und mit 423 Euro vergütet.
Zustimmend nahm der Gemeinderat einen zusätzlichen Harvestereinsatz im Gemeindewald zur Kenntnis, dessen Auftrag an die Firma Forstservice Philipp Schuster (Dingolshausen) aus Dringlichkeitsgründen bereits erteilt worden war. Bei den Arbeiten hatte sich herausgestellt, dass zusätzlich zu den beauftragten 500 Festmetern Einschlag weitere 500 Festmeter nötig wären. Zum einen hatte der Borkenkäfer gewütet, zum anderen waren aktuell gute Preise für die Fichten ausschlaggebend. Die Mehrkosten von 11.500 Euro wurden durch die Mehreinnahmen gedeckt.
Günter Hutter äußerte Bedenken, gesunde Fichten jetzt zu fällen. Jonas Weigand meinte dagegen, dass die Fichten hier keine Zukunft hätten und es wirtschaftlich keinen Sinn mache, einzelne, noch nicht befallene Exemplare stehenzulassen, bis sie unterm Jahr dann aufwändig doch gefällt werden müssten. Außerdem werde eine Wiederaufforstung gut gefördert.
Mit viel Engagement für den Ort eingesetzt
Zu Beginn der Gemeinderatssitzung würdigte die Bürgermeisterin in einem Nachruf das plötzlich gestorbene Mitglied der Dorferneuerung Obbach, Reiner Kaiser. Er war seit 2011 im erweiterten Vorstand der Teilnehmergemeinschaft Obbach 3 und hatte sich engagiert für den Ort eingesetzt.
Seufert wies noch auf die Termine der Osterbrunnenfeste hin: in Obbach am 26. März, in Euerbach und Sömmersdorf am 2. April, jeweils 14 Uhr. Gründungstermin für die Kinderfeuerwehr Euerbach ist am 1. April um 15 Uhr am Feuerwehrhaus.
Gemeinderat und Kommandant Andreas Schraut wurde kürzlich bei der Kreisfeuerwehrverbandssitzung als Vertreter der Kommandanten gewählt, gratulierte sie. Seuferts Dank galt auch dem Helferkreis in Obbach, der sich um die Flüchtlinge in der neuen dezentralen Unterkunft kümmert.