"Einmalig" war das Wort bei der Einweihungsfeier, das wohl jeder Redner mindestens einmal in den Mund nahm. Einmalig schnell habe man die Waldneuordnung über die Bühne gebracht, deutschlandweit einmalig seien die Waldmegaphone, die dort aufgestellt wurden, wie halt auch die Unterfranken selbst einmalig seien, betonte der Ehrengast der Feierlichkeiten, Kultusstaatssekretärin Anna Stolz.
Begleitet von Schülern und den geladenen Gästen wurde Stolz erst einmal einen kleinen Teil des Waldlehrpfads entlang zu den Waldmegaphonen geführt, bevor es in der Grundschule zum offiziellen Akt überging. Dort machte Bürgermeisterin Birgit Göbhardt noch einmal deutlich, dass dieser "Waldlehrpfad eine Herzensangelegenheit von vielen" war. Neben dem federführenden Amt für ländliche Entwicklung Unterfranken (ALE) und dem Forstamt hat sich die Schulfamilie eingebracht, und viele Bürger hätten ehrenamtlich mit angepackt. Schulleiterin Kerstin Weber bedankte sich ausdrücklich dafür, dass die Schüler mitgestalten durften und ihre Anregungen auch Gehör fanden.
Lebenshilfe fertigte Puzzle der Baumarten
Die Schüler schmückten die Feierlichkeiten mit Liedern, Gedichten und sogar einem eigens gedrehten Video über den Waldlehrpfad. "Darin habt ihr genau das dargestellt, was ich eigentlich erzählen wollte", meinte Johannes Krüger (ALE). Die Schüler sollten lernen, wofür der Wald gut ist, erklärte er. Dabei freute ihn besonders die "grenzübergreifende" Entstehungsgeschichte. Die Waldmegaphone wurden von der Kunstakademie in Estland entworfen und hergestellt, die zahlreichen Holztiere fertigte eine Schnitzschule in Thüringen und das Puzzle der Baumarten die Lebenshilfe.

"Unsere Umwelt ist von unschätzbarem Wert", betonte Stolz, "wir alle tragen die Verantwortung, gut damit umzugehen." Deshalb sei die Umweltbildung in Bayerns Schulen seit langem fest verankert. Das habe sicher den Boden dafür bereitet, dass Schüler sich jetzt so für ihre Umwelt einsetzen, meinte die Staatssekretärin. Dies sei nicht nur in den Lehrplänen, sondern auch in der Bayerischen Verfassung verankert. Umweltbildung dürfe aber nicht im Klassenzimmer hängen bleiben, sondern müsse auch praktisch erlebbar sein und eingesetzt werden. Man müsse also raus und auch selbst tätig werden können.
Neue Umweltbildungsstätte im Landkreis Schweinfurt
Landrat Florian Töpper begrüßte diese neue Umweltbildungsstätte im Landkreis und freute sich, dass die Waldneuordnung damit einen so positiven Ausklang fand. Der leitende Baudirektor des ALE, Ottmar Porzelt, betonte, gerade wegen der zunehmenden Trockenheit müsse man auch im Waldumbau vorankommen. Forstamtmann Patrick Schelbert bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten. Schweinfurts dritter Bürgermeister Karl-Heinz Kauczok überbrachte stellvertretend für die anwesenden Bürgermeister anderer Nachbargemeinden die Grüße der Stadt.

Der Lehrpfad kostete insgesamt 44 000 Euro, 80 Prozent davon förderte das ALE, die restlichen 20 Prozent trug die Gemeinde. Er zeigt die verschiedenen Biotopstrukturen auf, erklärt Pflanzen und Tiere. Hauptattraktionen sind ein Puzzle der Baumarten, neun lebensechte Tierfiguren und die drei Waldmegaphone.