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SCHWEINFURT: „Eins plus mit Sternchen“ für die Lehrer

SCHWEINFURT

„Eins plus mit Sternchen“ für die Lehrer

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    Konzert der Lehrer der Musikschule: Großes Finale mit einem Klaviertrio von Johannes Brahms, es spielen Anna Mavrommatis-Karaaslan (Violine), Monika Betzel (Klavier) und Joachim Brandl (Violoncello).
    Konzert der Lehrer der Musikschule: Großes Finale mit einem Klaviertrio von Johannes Brahms, es spielen Anna Mavrommatis-Karaaslan (Violine), Monika Betzel (Klavier) und Joachim Brandl (Violoncello). Foto: Foto: G. Chuleck

    Da muss man gar nicht lange drumherum reden: das Konzert der Lehrer der Musikschule Schweinfurt war ein zweistündiger Genuss vom Feinsten. Solisten und unterschiedliche Ensembles lebten vor ihren 90 Zuhörern die Werke von Beethoven, Brahms, Liszt und einigen anderen derartig genüsslich aus, dass einem die Zeit zwischen den Fingern zerrann. Das Schöne daran war, dass sie auch Werke von Komponisten spielen, „die man sonst nicht so oft in Konzerten hört“, wie Matthias Kügler an, der Leiter des Abends, angekündigt hatte.

    Den Anfang im Konzertsaal der Musikschule machte das Klaviertrio op. 11 von Ludwig van Beethoven, und wie gewohnt übernahm das Klavier (gespielt von Bettina Birkenkötter) das Kommando über die Klarinette (Matthias Kügler) und das Violoncello (Joachim Brandl). Beethovens Klavierwerke gelten technisch als „besonders herausfordernd“, und diese Aufgabe meisterten die Lehrer meisterlich. Wie auch die Sonata VI. von Gabriele Leone, in der sich eine Mandoline (Carmen Thiergärtner) und eine Gitarre (Jürgen Thiergärtner) einen liebevoll-schwebenden Dialog bieten. Mal locker verspielt, dann fordernd und wieder träumerisch, schließlich sich gegenseitig zur Höchstleistung anspornend.

    Bühne frei für William Corbett und seine „Sonata op. 3 Nr. 1 D-Dur“, es spielten die Trompete (Ronja Dittmar), zwei Violinen (Anna Mavrommatis-Karaaslan und Jose Zambrano), ein Violoncello (Joachim Brandl) und ein Klavier (Barbara Anton-Kügler). Will heißen, dass hier die Trompete in der Führungsrolle war, um sich im zweiten Satz willig der Führung der Streichinstrumente zu unterwerfen und im dritten Satz fanfarenmäßig auf sich aufmerksam machte. Beim Csardas von Vittorio Monti, bearbeitet von Dimitri Lavrentiev, gehörte die Bühne allein einer einzelnen Gitarre (Judith Köcsky-Vogel). Da dürften sich nicht wenige Zuhörer dabei ertappt haben, die Finger der Interpretin zu zählen. Waren es wirklich nur zehn? Selbst in den ruhigeren Sequenzen schienen sich die Töne zu überlappen, so schnell ging es zu.

    Gänsehaut beim Auftritt von Sopranistin Ingrid Peppel. Sie sang, vom Klavier begleitet (Barbara Anton-Kügler), Lieder von Franz Liszt. Sicher und mit Liebe zum Gesang.

    Mit einer Sonata für (Quer-)Flöte (Sonja Artmann) und Gitarre (Dieter Trommler) von Mario Castelnuovo-Tedesco bogen die Lehrer auf die Zielgerade ein. Die Musik klang genauso wie der Name des Komponisten, nämlich sehr sizilianisch. Mal miteinander, dann auch mal leicht gegeneinander und am Ende dann doch friedlich und brüderlich vereint – auch das ist Sizilien.

    Zum Finale, beim Klaviertrio Nr. 1 H-Dur op. 8 von Johannes Brahms zeigte sich beim Klavier (Monika Betzel), dem Violoncello (Joachim Brandl) und der Violine (Anna Mavrommatis-Karaaslan) die ganze Klasse der Musiklehrer. Denn was Beethoven beim Klavier ist, das ist Brahms bei der musikalischen Stimmung. Da steckte alles drin – von gefühlvollen Motiven über griffige Melodien und gefühlten Pausen, in denen Brahms kurz Luft holt, um dann schlagartig alles rauszuhauen, was die Instrumente hergeben.

    Und weil die Lehrer auch darauf verzichteten, die Werke oder Komponisten mit Erklärungen zu stören, sondern einfach die Musik sprechen ließen, gibt es zu der „Eins plus“ auch noch ein Sternchen. Applaus! Guido Chuleck

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