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EUERBACH: Eisbär-Party ist einfach Kult

EUERBACH

Eisbär-Party ist einfach Kult

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    Fröhliche Mäuse: Alle Partygänger beim Altweiberfasching der Euerbacher Eisbär-Party waren originell kostümiert, hier eine der vielen Mäuse-Gruppen.
    Fröhliche Mäuse: Alle Partygänger beim Altweiberfasching der Euerbacher Eisbär-Party waren originell kostümiert, hier eine der vielen Mäuse-Gruppen. Foto: Foto: Silvia Eidel

    Mächtig ins Zeug gelegt haben sich die Euerbacher Maßhoppers, um zum zwölften Mal ihre dreitägige „Eisbär-Party“ im Faschingszelt abzufeiern. Der Event ist längst Kult und hat als einer der wenigen Faschings-Großveranstaltungen im Landkreis überlebt. Trotz enormer gesetzlicher Auflagen für den ehrenamtlich agierenden Spaß-Verein.

    Beim Altweiberfasching am Donnerstag war lockere, fröhliche Stimmung unter den etwa 800 Partygängern ausgemacht. Aufwendige, originelle Kostüme sind bei der Eisbär-Party beinahe Pflicht. Schließlich verleitet das einmalige Ambiente einer riesigen Skihütte im Festzelt dazu, sich auch bei der eigenen Verkleidung etwas einfallen zu lassen.

    Auffällig viele gleich kostümierte Frauengruppen hatten daher am „lumpigen Donnerstag“ ihre Faschingsfreude: Süße Erdbeer-Früchtchen, tanzende Mickey-Mäuse, coole Raumfahrerinnen oder wilde Hippie-Girls. „Selbst genäht“ erklärten drei silber glitzernde Mädels ihre intergalaktischen Kostüme, mit Alufolie in den Haaren. Oder „von unseren Großmüttern inspiriert“ behaupteten die drei jungen Omas Gerlinde, Elfriede und Erna aus Schweinfurt, die mit ihren Gehstöcken zur DJ-Musik hüpften.

    Gleich vier Männerballetts aus Waigolshausen, Grafenrheinfeld, Schonungen und Poppenhausen sorgten am Altweiber-Abend dafür, dass das Gekreische und Gejohle im überwiegend weiblichen Publikum laut und fröhlich war. Der Rock-Freitag mit der Live-Band „Lost Eden“ heizte ebenfalls ordentlich ein und der Non-Plus-Ultra-Samstag mit der eigentlichen „Eisbär-Party“ verspricht heute Abend wieder Stimmung hoch zehn. Diese Veranstaltung war schon nach wenigen Tagen ausverkauft.

    Während der „Bercher Fasching“ längst tot ist und kaum noch große Partys im Landkreis gefeiert werden, wagen die Euerbacher Maßhoppers alle zwei Jahre den gewaltigen Aufwand der Eisbär-Party, genannt nach einem drei Meter großen Eisbären, der vom Holzdach der Bar herunter das Treiben im Zelt beobachtet.

    „Es macht immer noch Spaß“, meint grinsend der Vorsitzende des veranstaltenden Vereins, Lutz Michel. Obwohl er und viele andere Vereinsmitglieder Stress pur haben, weil sie seit Wochen den Event vorbereiten. Weil das 1400-Mann-Zelt aufgestellt werden muss. Weil mit einer Unmenge von Brettern, alten Skiern oder weißer Schnee- und Eisdekoration das spröde Festzelt in eine gemütliche Winterlandschaft verwandelt wird. „Ich hab' eineinhalb Wochen Urlaub genommen“, erzählt Michel, andere bis zu drei Wochen.

    Sein schwarzes T-Shirt mit dem Aufdruck „Aufpassbär“ verweist darauf, dass die gesetzlichen Auflagen beachtet werden müssen. Es geht um die Jugendschutzbestimmungen, um jede Menge Sicherheitsordner, die Lautstärke muss gemessen und dokumentiert werden. 150 Helfer sind an den drei Faschingsveranstaltungen im Einsatz. Dazu sorgt die örtliche Freiwillige Feuerwehr für die Verkehrsregelung.

    Noch lockerer ging es da vor 32 Jahren zu, als laut Vereinschronik am Pfingstsonntag 1983 elf von „wahnsinniger Langeweile“ geplagte Männer in der Gaststätte „Poppenhäuser Bierstube“ herumhingen und spontan die Gründung von „Dinos Maßhoppers“ besiegelten: „Dino“ nach dem Spitznamen des damaligen Wirts, „Maßhoppers“, weil die Herren nach einigen Maß Bier beim anschließenden Fußballspiel so herumgehopst waren.

    Der später gegründete Verein veranstaltet unter anderem seit 1993 alle zwei Jahre den „Kult“-Fasching. Vorsitzender Michel Lutz zählt mittlerweile zu den älteren Maßhoppers. Er denkt daran, bei der nächsten Vorstandswahl aufzuhören. „Aber da sind einige Junge da, es wird schon weitergehen“, zeigt er sich zuversichtlich. Denn „wo gibt es noch so ein einmaliges Ambiente“, meint eine närrische Besucherin. „Das muss doch erhalten werden“.

    ONLINE-TIPP

    Mehr Bilder unter schweinfurt.mainpost.de

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