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SCHWEINFURT: Eisstadion gehört jetzt der Stadt

SCHWEINFURT

Eisstadion gehört jetzt der Stadt

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    (hh) Die Stadt ist ab sofort Eigentümerin des Eisstadions und aller anderen Immobilien des Eislauf- und Rollschuhvereins (ERV). Am Mittwochabend fand die notarielle Beurkundung statt. Darüber informierte Wirtschaftsförderer Hans Schnabel den Ferienausschuss am Donnerstag – in nichtöffentlicher Sitzung.

    Die wichtigsten Eckdaten des Vertrags: Die Stadt übernimmt die 830 000 Euro Verbindlichkeiten des Klubs am Hainig. Im Gegenzug zahlt der ERV künftig für die Nutzungen der Eishalle, Rollschuhbahn, Rollhockeyfeld sowie weiter betriebene Gaststätte, Kiosk, Schlittschuhverleih und Bandenwerbung eine jährliche Vergütung von 45 000 Euro.

    Die Eishalle der Stadt wird von ihrer Tochter Stadt- und Wohnbau (SWG) gemanaget. Zur SWG gewechselt sind auch die vier bisherigen Mitarbeiter des Eislaufvereins, die Eismeister.

    Oberbürgermeister Sebastian Remelé hatte kürzlich dieser Zeitung gegenüber betont, dass Prämisse der Übernahme nicht die Rettung des ERV vor der drohenden Insolvenz gewesen sei. Vielmehr habe einzig im Vordergrund gestanden, den öffentlichen Eislauf für Kindergärten, Schulen und die Allgemeinheit mindestens im bisherigen Umfang sicherzustellen.

    Weitere Details: Die bisherigen Erbbaurechtsverträge sind aufgelöst. Der Deal heißt: Der ERV ist seit 1. September schuldenfrei, aber auch nicht mehr Herr in der Eishalle. Die Mittel – die 830 000 Euro ERV-Schulden – werden zunächst überplanmäßig zur Verfügung gestellt, sollen aber im Herbst in einem (weiteren) Nachtragshaushalt der Stadt aufgenommen werden.

    Das Rathaus als neuer Eishallenbesitzer rechnet mit einem Jahresdefizit von 168 000 Euro. Das entspricht in etwa der Höhe des bisher an den ERV gezahlten Betriebskostenzuschusses.

    Die Stadt muss gleichwohl weiteres Geld an den Hainig pumpen. Erstens: Die rund 450 000 Euro teure Be- und Entlüftungsanlage kann heuer nicht mehr installiert werden, erst im Frühjahr 2012. Zweitens: Eine Kältemaschine hat eine Lebensdauer von 25 Jahren. Die in der Eishalle ist 45 Jahre alt. Eine neue kostet 300 000 Euro. Dieser Posten ist vorgemerkt, ebenso – drittens – die nötige Sanierung der Sanitäranlage aus 1972.

    Viertens: Im 1999 montierten Dach staut sich bei Regen das Wasser. Es muss also entweder saniert (650 000 Euro) oder komplett erneuert (500 000 Euro) werden. Der Kelch könnte an der Stadt aber vorrübergehen: Man führt derzeit mit Investoren Gespräche. Ziel ist: Die Investoren zahlen das Dach, dürfen es dafür mit einer Fotovoltaik-Anlage versehen und im Gegenzug die Einspeisevergütung kassieren.

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