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TRAUSTADT: Eleganz und Proportion steigern Marktwert

TRAUSTADT

Eleganz und Proportion steigern Marktwert

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    Bei der Fohlenprämierung bewertet die Jury des Springpferdezuchtverbandes Oldenburg-International und des Verbandes der Züchter des Oldenburger Pferdes mit Sitz in Vechta das Fohlen unter verschiedenen Gesichtspunkten.

    Gründliche Erstbegutachtung

    Gemeinsam mit der Mutterstute wird das Fohlen den neutralen Beobachtern vorgeführt und darf nach gründlicher Erstbegutachtung an der Seite der Stute einige Runden unter den Augen der kritischen Prüfer drehen. Dabei bewerten die Unabhängigen vor allem die Bewegungen und Bewegungsabläufe, die Eleganz und Ausstrahlung des Fohlens, genauso aber auch das sogenannte Gebäude, sprich die Proportionen, den Körperbau, die Beine und die Kopfform. Genaue Angaben zur Fellfarbe und sonstigen markanten Merkmalen vervollständigen die Registrierung des jungen Pferdes in den Reihen des Zuchtverbandes.

    Wie Menschenkinder hat auch der Pferdenachwuchs schon seinen eigenen Kopf und ist charakterlich von Tier zu Tier ganz verschieden. Manche Fohlen sind brav, bleiben eher schüchtern hinter ihrer Mutterstute und folgen ihr auf Schritt und Tritt. Andere sind ungestüm, hüpfen und machen diese fohlentypischen Bocksprünge auf ihren dünnen, ungelenken Beinen. Die ganz Frechen laufen mal voraus, mal hinterher und werden von ihrer besorgten Mutter ganz hörbar wieder zur Räson gebracht. Bei diesem Termin, der heuer schon zum dritten Mal in Folge auf der Reitanlage Armin Krüger in Traustadt stattfand, werden die Fohlen prämiert oder nicht prämiert. Weitere Unterteilungen gibt es beim Oldenburger Züchterverband nicht.

    Höherer Marktwert

    Eine Prämierung steigert natürlich den Marktwert des Fohlens. Frühestens ein halbes Jahr nach der Geburt werden die Fohlen von der Mutter getrennt und verkauft. Manche Züchter behalten das Jungtier aber auch und ziehen es selbst groß. „Am liebsten verkaufen die Züchter die Fohlen aber, solange sie noch klein sind“, informiert Alfred Herbig, Vorsitzender des Reit- und Jagdclubs Main-Steigerwald Donnersdorf-Traustadt und Mitglied der Vorstandschaft des Bayerischen Zuchtverbandes Oldenburger Pferde. Die besten Fohlen dürfen im August an der Elite-Fohlenauktion des Züchterverbandes teilnehmen. Für die Hengstfohlen besteht zusätzlich bei einer guten Bewertung die Möglichkeit einer Hengstanwärterschaft. Das bedeutet, dass der Hengst, wenn er drei Jahre alt ist und entsprechende Kriterien erfüllt, eventuell als Deckhengst zum Zuge kommt.

    Zu guter Letzt bekamen die Fohlen noch das Zeichen des Zuchtverbandes des Oldenburger Pferdes auf die Hinterhand gebrannt. Der Geruch und das Geräusch des Ofens, der das Brandeisen erhitzt, machen vor allem die Stuten ein bisschen nervös. Aber der Mitarbeiter vom Zuchtverband versteht sein Geschäft. Und jeder Besitzer bleibt bei seiner Stute und ihrem Fohlen, hält es, wenn das Brandeisen kommt und findet beruhigende Worte. Mit geübtem Griff wird das Fohlen festgehalten, so dass es gleichzeitig beruhigt ist und auch nicht weglaufen kann. Das Brennen selbst ist eine überraschend unspektakuläre Angelegenheit. Ein kurzes Zischen, ein leichter Geruch nach verbranntem Haar – das war es auch schon. Weder das Fohlen noch die Mutterstute spielen verrückt, kein Pferd gibt Schmerzenslaute von sich oder schlägt wild aus.

    „Eine Art Gütesiegel“

    „Das Brandeisen wird nur ganz kurz und überhaupt nicht fest auf die Haut gedrückt. Die Markierung versengt das Fell und geht lediglich ganz leicht in die Oberhaut“, erzählt Alfred Herbig freimütig. „Das Brandeisen hat eine jahrhundertealte Tradition. Es belegt einwandfrei die Herkunft des Pferdes und stellt eine Art Gütesiegel für das Tier dar“, verteidigt er diese Methode der Kennzeichnung der Fohlen.

    Ab dem nächsten Jahr ist übrigens die Implantation eines Mikrochips vorgeschrieben.

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