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EBRACH: Ende der Vollsperrung in Ebrach naht

EBRACH

Ende der Vollsperrung in Ebrach naht

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    Ordentlich zu tun gibt es für Baufirmen und Handwerker derzeit in Ebrach. Zum einen geht es um die Instandsetzung und Abstützung der einsturzgefährdeten Kirchenmauer entlang der B 22, zum anderen um die Reparatur des Daches der Michaelskapelle, wo sich auch der Hausschwamm, ein Holzkillerpilz, eingenistet hat.
    Ordentlich zu tun gibt es für Baufirmen und Handwerker derzeit in Ebrach. Zum einen geht es um die Instandsetzung und Abstützung der einsturzgefährdeten Kirchenmauer entlang der B 22, zum anderen um die Reparatur des Daches der Michaelskapelle, wo sich auch der Hausschwamm, ein Holzkillerpilz, eingenistet hat. Foto: Foto: Norbert Vollmann

    Seit Juni laufen in Ebrach inzwischen die Arbeiten zur Instandsetzung der buchstäblich aus den Fugen geratenen Kirchenmauer entlang von Michaelskapelle und Kräutergarten an der Bundesstraße 22. Parallel dazu wird ebenfalls im Auftrag des Staatlichen Bauamtes Bamberg das Dach der an die Abteikirche angebauten Michaelskapelle neu gedeckt.

    Wegen der Sperrung des Teilstücks der B22 zwischen dem Bamberger Tor und der Einmündung in die Bauernhofstraße im Anschluss an die Metzgerei Mayer in Höhe der Klosterkirche ist es nicht mehr möglich, direkt durch den Ort zu fahren.

    Der Schwerlastverkehr, sprich Fahrzeuge über 2,8 Tonnen, werden großräumig über Füttersee und Aschbach umgeleitet. Pkw und Motorräder werden innerörtlich um die Baustelle herumgeführt, indem sie die zwischen der Neudorfer Straße und dem Hotel Klosterbräu nördlich im rückwärtigen Bereich der B 22 verlaufende Lagerhausstraße als Ausweichstrecke benutzen können. Allerdings ist zumindest das Ende der kompletten Sperrung der Ortsdurchfahrt im Baustellenbereich in Sicht.

    „Im Moment gehen wir davon aus, dass wir im Laufe der 38. Kalenderwoche den Verkehr zumindest halbseitig wieder frei geben können“, so Ute Becker vom Staatlichen Bauamt in Bamberg. Das wäre dann im Zeitraum von Montag, 17., bis Freitag, 24. September. Die Natursteinarbeiten an der Stützwand werden im Oktober ausgeführt, teilt Ute Becker weiter mit.

    Das weit über 100 Jahre alte Stützbauwerk entlang der Bundesstraße war schon länger nicht mehr standsicher und muss daher erneuert werden. Damit die Mauer künftig in vollem Umfang den auf sie einwirkenden Kräften und Lasten standhält, wird hinter der historischen Stützwand im Bereich des Gehsteigs eine Tragkonstruktion mittels zwölf Meter tiefer Bohrpfähle ins Erdreich getrieben.

    Die vorhandene Natursteinwand wird dabei in Bereichen ausreichender Standfestigkeit erhalten. In den anderen Bereichen wird sie mit vorhandenem Material neu aufgebaut. Die Brüstung wird aufgrund mangelnder Höhe durch ein Geländer ergänzt. Ebenso werden im Zuge der Instandsetzung der Klostermauer die Auffüllungen teilweise entfernt und es wird schließlich der Fahrbahnbelag erneuert.

    Alle Arbeiten erfolgen in enger Zusammenarbeit mit Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege.

    Bevor heuer die Baggerarbeiten im Kräutergarten angelaufen sind, war die Bamberger Straße bereits zwei Jahre lang aus Sicherheitsgründen zwischen dem Rathaus und der Metzgerei Mayer wegen der Einsturzgefahr der Mauer halbseitig gesperrt. Das Staatliche Bauamt in Bamberg bittet die Verkehrsteilnehmer zum einen um Verständnis für die Behinderungen und zum anderen um erhöhte Vorsicht im Baustellenbereich.

    Was die Kosten für die Mauersanierung anbelangt, so geht das Staatliche Bauamt Bamberg im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland als Eigentümerin der Bundesstraße in finanzielle Vorleistung, um die Maßnahme überhaupt zu ermöglichen. Nach wie vor ungeklärt ist nämlich aufgrund der schwierigen Rechtsverhältnisse, nach welchem Schlüssel die Kosten letztendlich aufgeteilt werden. Die Klostermauer befindet sich zu zwei Dritteln im Besitz der katholischen Kirchenstiftung, und zu einem Drittel, entlang des Kräutergartens, im Besitz der Marktgemeinde. Dazu kommt als dritte Partei der Bund als Baulastträger für die Bundesstraße 22. Teilweise sitzen auf engstem Raum alle drei genannten Grundstücksbesitzer mit im Boot. Sollte es zu keiner Einigung kommen, werden wohl die Gerichte entschieden müssen.

    Die Kosten waren ursprünglich mit rund 60 000 Euro veranschlagt. Inzwischen geht man im Staatlichen Bauamt davon aus, etwas günstiger zu kommen, da in Abweichung von der ursprünglichen Planung mehr von der Mauer erhalten werden konnte, als man zunächst angenommen hatte.

    Die spannende Frage für das Staatliche Bauamt war, ob sich durch die Bohrmaßnahmen Auswirkungen auf die Klosterkirche und die angebaute Michaelskapelle ergeben. Obwohl man mögliche Verschiebungen nicht erhofft und auch nicht erwartet hatte, so waren sie doch nicht auszuschließen. Andreas Hetzer, der zuständige Sachgebietsleiter am Staatlichen Bauamt in Bamberg, ist deshalb umso glücklicher, dass dieser Fall „Gott sei Dank auch nicht eingetreten ist“.

    Parallel zur Sanierung von Klostermauer und Stützwand wird derzeit ebenfalls im Auftrag des Staatlichen Bauamtes der Dachstuhl der Michaelskapelle umfassend ausgebessert und das Dach neu gedeckt. Die zu diesem Zweck aufgestellten Gerüste waren genutzt worden, um die Messpunkte in der Fassade zu setzen, die zur Überprüfung dienten, ob die Bohrmaßnahmen im Untergrund negative Folgen für die Statik der Kirchen haben.

    Das Budget für die Kirchendachsanierung beläuft sich auf insgesamt 320 000 Euro. Schäden am Dachstuhl und dessen Gebälk sind hier die eine Seite. Die andere Seite ist der Hausschwamm und dessen Bekämpfung. Der Holzkiller hat sich vor allem im westlichen Bereich im Holz eingenistet.

    Die Michaelskirche als solche wird dann wohl das nächste Sanierungsobjekt sein, sagt Andreas Hetzer.

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