Die SPD-Fraktion drückt in einer Mitteilung ihr Bedauern über das endgültige Nein für eine Außenbewirtschaftung am Jugendgästehaus aus, die Peter Hofmann namens der Fraktion ausdrücklich vom Rathaus gefordert hatte. Im Stadtrat hat am Dienstag eine Mehrheit – nicht öffentlich und unter anderem gegen die Stimmen der SPD – erneut für eine Vergabe des Jugendgästehauses an das Deutsche Jugendherbergswerk gestimmt. „Damit ist für lange Zeit eine gastronomische Außenbewirtschaftung an diesem höchst attraktiven Platz Schweinfurts unmöglich gemacht“, erklärt Peter Hofmann.
Zu Beginn der Sitzung hatte Fraktionschef Ralf Hofmann noch gefordert, den Tagesordnungspunkt „Pachtvertrag für das Jugendgästehaus“ vom nicht öffentlichen in den öffentlichen Teil zu verlegen. Die vielen Bürger auf der Tribüne und die Medien mussten den Rathaus-Sitzungssaal daraufhin verlassen. Die CSU setzte sich aber offensichtlich durch. Der Top blieb nicht öffentlich.
Weiteren qualifizierten Partner hätte es gegeben
Die SPD-Stadtratsfraktion meldete sich nun aber nach dem Beschluss mit eine Stellungnahme zu Wort. Die Fraktion verkenne nicht, schreibt Peter Hofmann darin namens seiner Kollegen, dass mit dem Deutschen Jugendherbergswerk ein kompetenter Partner für das Betreiben der Jugendherberge gefunden worden sei. Jedoch sei es diesem Vertragspartner insbesondere aus rechtlichen Gründen nicht möglich, eine Außengastronomie für Gäste zu betreiben. Hofmann informiert, dass ein weiterer qualifizierter Bewerber zur Verfügung gestanden habe, der sogar ein Konzept für eine Außenbewirtschaftung für die Schweinfurter Bürger und Besucher der Stadt vorgelegt hatte. Dies habe die SPD-Stadtratsfraktion bewogen, zusammen mit anderen Stadträten „für diesen Betreiber zu stimmen“.
Als weiteren Grund fürs Stimmverhalten nennt Hofmann die zu vielen falschen Entscheidungen der Stadt in Sachen „Anbindung an den Main“. Durch den Verlauf der Eisenbahnlinie sei die Innenstadt „praktisch vom Main abgetrennt“ und der Platz, den Main zu erleben, „auf ein Minimum eingegrenzt“. Auch die Situation auf der Maininsel sei in dieser Hinsicht unglücklich, da Hotel und Kongresszentrum durch eine Straße vom Main getrennt seien und „somit auch dort Gastronomie am Ufer ausgeschlossen ist.“
Eine Chance auf Jahre hinaus vertan
Umso bedauerlicher nennt es Hofmann namens der SPD-Fraktion, dass nun auch gegen den einzigen Bereich auf der Stadtseite, in dem Gastronomie direkt am Wasser im großen Stil neben Stadtstrand und Maincafé noch möglich gewesen wäre, entschieden worden sei. „Damit wurde eine Chance zur Steigerung der Attraktivität der Mainlände vertan und dies auf viele Jahre hinaus“, wettert Hofmann. Er kündigt an, dass sich die SPD weiterhin für eine bessere Verbindung zwischen Stadt und Main einsetzen wird und der Uferbereich attraktiver entwickelt wird für die Bürger und die Besucher Schweinfurts.