Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

RÖTHLEIN: Eng, enger, Hauptstraße

RÖTHLEIN

Eng, enger, Hauptstraße

    • |
    • |
    Nadelöhr: Dieser Teil der Röthleiner Hauptstraße ist denkbar eng. Wenn keine Kamera in der Nähe ist, dann weichen die Autofahrer gerne auf den Gehsteig aus und gefährden so auch Fußgänger. Ob eine Einbahnstraße hier Abhilfe schafft?
    Nadelöhr: Dieser Teil der Röthleiner Hauptstraße ist denkbar eng. Wenn keine Kamera in der Nähe ist, dann weichen die Autofahrer gerne auf den Gehsteig aus und gefährden so auch Fußgänger. Ob eine Einbahnstraße hier Abhilfe schafft? Foto: Foto: Ursula Lux

    Es ist die Verkehrssituation in der Röthleiner Hauptstraße, die Anwohner zu „Wutbürgern“ werden lässt. In einem Schreiben an die Verantwortlichen der Gemeinde beschreiben sie die Lage vor allem entlang der Kreisstraße ab der Abzweigung nach Grafenrheinfeld in Richtung Heidenfeld: Lkw und Busse müssten auf den Gehweg ausweichen, um aneinander vorbeizukommen. An Geschwindigkeitsbegrenzungen halte sich kein Mensch und wer aus den Grundstücken fahre, sehe erst etwas, wenn er schon halb auf der Fahrbahn stehe. Dazu komme noch der Mülltonnen-Slalom an den Tagen der Leerung. „Was hat Vorrang: die Straßenführung oder die Sicherheit der Fußgänger?“, fragten die besorgten Anlieger, und wo blieben die Kinder als schwächste Glieder in der Kette?

    Bürgermeister Albrecht Hofmann schlug vor, eine Einbahnstraßenregelung ins Auge zu fassen. Geschäftsführer Siegbert Turbeis kennt das Problem schon seit Jahren und zog auf jeden Vorschlag ein Gegenargument aus der Tasche. Die Einbahnstraßenregelung sei schon vor zehn Jahren am Widerspruch der Anlieger gescheitert. Damals habe der Landkreis die Kreisstraße erneuert, baulich werde sich deshalb also nichts mehr ändern, es sei denn, die Gemeinde zahle sie selbst, stellte er klar.

    Ingeborg Wegner schlug vor, erst einmal eine Tempo-30-Zone einzurichten und die Sache zu beobachten. Auch das fand nicht Turbeis‘ Gefallen. Ein solches Tempolimit sei nur mit Laserpistolen überprüfbar, weil die Straßenführung zu eng sei, bemängelte er, und außerdem hielten sich schon die Lkw-Fahrer nicht an die vorgeschriebenen 30 Stundenkilometer.

    Petra Jakob hielt die Einbahnstraßenregelung für einen guten Weg, aber man müsse erst mit den Anwohnern sprechen, meinte Gisela Fehrmann. Auch Andreas Hetterich, Peter Gehring, Elke Lanz und Bruno Döpfert favorisierten die Einbahnregelung. Es entspann sich eine Diskussion darüber, wer denn nun zuerst gefragt werden solle, die Ämter oder die Anlieger. Turbeis führte gegen die Einbahnstraßenregelung noch ins Feld, dass dann die Busse länger bräuchten, man eventuell neue Haltestellen einrichten müsse und dass dies wieder Geld koste.

    Johannes Götz meinte, man solle nicht auf die Ämter warten, sondern mit mehreren Vorschlägen dort vorstellig werden. Dies rief wieder Turbeis auf den Plan, der betonte, man rede hier über Straßen, über die man kein Hoheitsrecht habe. Götz ließ sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen. Vorschläge mit den Anwohnern und den Ämtern zu diskutieren, müsse doch trotzdem möglich sein, meinte er. Und Peter Gehring merkte an, es müsse auch im Interesse des Straßenlastträgers liegen, dass seine Straßen sicher seien.

    Wolfgang Weller beantragte, erst einmal die Forderung der Anwohner auf eine Tempo-30-Zone zu prüfen und dann die Einbahnregelung ins Auge zu fassen. Wenn Tempo 30 einige Male geprüft und die Verkehrssünder zur Kasse gebeten würden, dann würden sich die Autofahrer auch daran halten, betonte Andreas Hetterich. Weller bestätigte noch einmal die Feststellung der Anlieger: „Das mit den Mülltonnen ist echt krass.“ Peter Gehring war der Ansicht, man könne in diesem Fall anregen, dass die Mülltonnen vom Grundstück geholt und wieder dorthin zurückgestellt würden. „Auch das ist Sache des Landkreises“, schränkte Turbeis ein.

    Ein zweiter Verkehrs-Streitpunkt entspann sich um die Einrichtung einer Querungshilfe über die Hauptstraße in Höhe der Kirche. Dort ereignete sich vor einem Jahr ein tödlicher Unfall, vor sechs Wochen wurde wieder ein Schulkind angefahren. Dessen Mutter stellte den Antrag auf eine Ampelanlage. Gerade wenn die Kinder Nachmittagsunterricht hätten, stünden keine Schülerlotsen mehr an der Hauptstraße. Die Kinder wären mit der Überquerung überfordert. Turbeis bedauerte, dass die Schulleitung diesbezüglich keinen Kontakt mit ihm aufgenommen habe. Der schnellste Weg für die Sicherheit der Kinder wäre doch, auch nach dem Nachmittagsunterricht Schülerlotsen einzusetzen. Er will sich darum kümmern. Jedenfalls beschloss der Rat, die Errichtung einer Ampelanlage vom zuständigen Bauamt prüfen zu lassen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden