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Er entwickelte das erste alkoholfreie Bier

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Er entwickelte das erste alkoholfreie Bier

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    Er entwickelte das erste alkoholfreie Bier
    Er entwickelte das erste alkoholfreie Bier

    Dingolshausen/GEroda (novo) Erwin Th. Hümmer, früherer Inhaber der gleichnamigen Brauerei in Dingolshausen, verstarb am Samstag im Alter von 83 Jahren in der Rhön.

    Der am 9. November 1921 geborene Sohn des Brauereibesitzers Adolf Hümmer wurde nach einer Lehre zum Brauer und Mälzer im väterlichen Betrieb 1940 zum Militär eingezogen und zum Fallschirmjäger ausgebildet. Ab 1944 führte er an der polnischen Front eine Fallschirmjäger-Sturmkompanie bei Stettin. 1945 geriet er in amerikanische Gefangenschaft, konnte aber fliehen.

    Wieder daheim in Dingolshausen, arbeitete Hümmer in der 1881 gegründeten Bierspezialitäten-Brauerei. Hier wurde das erste alkoholfreie Bier in Deutschland entwickelt. Allerdings fehlten der kleinen Brauerei die Mittel, um der Erfindung zum großen Durchbruch zu verhelfen.

    1963 heiratete Erwin Hümmer Hermine Egerer aus Großköllnbach, die ebenfalls aus einer Brauerfamilie stammte. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor. Beruflich bildete er sich weiter, indem er ein Fernstudium der Betriebswirtschaft für Brauereien absolvierte.

    Nachdem die Brauerei 1979 Konkurs anmelden musste, verließ die Familie zwei Jahre später Dingolshausen und zog nach Geroda in der Rhön. Dort eröffneten die Hümmers 1981 eine Brauerei- und Getränkefachberatung, die seitdem weltweit Maschinen und Anlagen aus allen Bereichen der Getränkeindustrie vermittelt. Dem Betrieb ist ferner ein Porzellanhandel angeschlossen. Bis zuletzt arbeitete Erwin Hümmer als Senior-Geschäftsführer in dem Betrieb zusammen mit seinem Sohn.

    Der FC Gerolzhofen verliert wie auch der FV Dingolshausen ein Ehrenmitglied. Als aktiver Spieler war er vor und nach dem Zweiten Weltkrieg eine Größe in der 1. Mannschaft des FC Gerolzhofen. Die wurde unter anderen von dem Ex-Nationalspieler Andreas "Ander" Kupfer (Schweinfurt) trainiert, der zeitweise auch bei der Familie Hümmer in Dingolshausen mit seiner Familie wohnte.

    Noch heute sprechen Kenner der damaligen Mannschaften von der legendären Ha-Hü-Verteidigung. Sie bestand aus dem später ausgewanderten Hermann Hammer (Ha) und eben Erwin Hümmer (Hü). Auch als Brauereibesitzer zeigte sich Hümmer dem FC Gerolzhofen gegenüber stets großzügig, etwa beim Bau des 1957 eingeweihten Steigerwaldstadions.

    Als treuer Besucher der Heimspiele des FC 05 Schweinfurt, bei dem ihm sein Onkel 1936 als Mitglied angemeldet hatte, lag dem passionierten Fußballer und Tennisspieler bis zuletzt das Wohl des Traditionsvereins sehr am Herzen.

    Um den Gestorbenen trauern besonders seine Frau und die Kinder mit ihren Familien. Erwin Theodor Hümmer wird am Mittwoch um 1530 Uhr in Geroda beigesetzt. Das vorangehende Requiem in Schondra beginnt um 1430 Uhr.

    Foto Norbert Vollmann

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