„Er läuft und läuft und läuft . . .“ Der Werbeslogan für den VW Käfer, an den sich ältere Autofahrer auch heute noch erinnern dürften, ist legendär. Und er läuft auch nach Jahrzehnten noch: Das zeigte sich beim internationalen VW-Käfertreffen, zu dem der Club „Käfer-Land Schweinfurt“ nach Aidhausen eingeladen hatte. 25 Jahre gibt es den Verein. Und so nahmen am Treffen im Jubiläumsjahr mehr als 100 Liebhaber des luftgekühlten VWs trotz kühler Temperaturen teil.
Auch wenn Film-Käfer „Herbie“, der wohl bekannteste Käfer, fehlte, machten sich dennoch auch Käferfreunde von weit her auf den Weg nach Aidhausen. Die weiteste Anreise hatte ein Paar aus Finnland mit einem VW-Bus, das die jährlichen Vereinstreffen regelmäßig besucht und mit einem Deutschlandurlaub verbindet.
Die längste Anfahrt innerhalb Deutschlands hatte ein Teilnehmer aus Cuxhaven. Das älteste Fahrzeug war ein „Brezelkäfer“, Baujahr 1951, mit der charakteristischen brezelförmigen Heckscheibe, auf dem kein Rostfleck zu sehen war.
Ein abwechslungsreiches Jubiläumsprogramm wurde für die von weither angereisten Teilnehmer ausgearbeitet. Los ging's am Freitagabend mit Freibier. Am Samstagvormittag folgte ein Autocorso zur Schwedenschanze bei Eichelsdorf mit Sektempfang und fränkischen Spezialitäten, und am Abend stieg die „Aircooled party“ mit DJ und „Käfer-clips“ in der beheizten Festhalle. Auf dem Teilemarkt konnten die Oldie-Freaks Ersatzteile ergattern.
Durch das regnerische Wetter bedingt waren aber in diesem Jahr nicht so viele Käferfahrer zum Treffen angereist. Für Wolfgang Schönholz aus Linsengericht im Main-Kinzig-Kreis ist der Regen kein Grund nicht zu kommen. Er reiste mit seinem weißen Käfer-Cabrio, Baujahr 1968 an. Der 1500er Boxermotor im Heck leistet 44 PS unter der typischen Gittermotorhaube. Zwei Jahre brauchte er für die Restaurierung seines Schmuckstückes bis es im Jahre 1998 wieder voll fahrbereit war.
Schönholz ist zusammen mit den Kollegen der VW Boxer Interessengemeinschaft Main-Kinzig-Kreis angereist und die Übernachtung im Campingzelt gehört für alle „Luftgekühltfahrer“ einfach dazu. Seine Kollegen waren jeweils mit einem VW Doppelkabinen-Transporter gekommen, der auch mit dem bekannten luftgekühlten Boxermotor angetrieben wird. Da die Fahrzeuge nicht schneller als 100 Stundenkilometer gefahren werden, führt die Rückfahrt über Nebenstrecken, denn man möchte was von der Landschaft erleben und nicht auf der Autobahn heimwärts rasen.
Ein Blick in die Historie des Käferclubs: Im Herbst 1986 gründeten die sieben Käferfahrer Friedrich Ernst, Bernd Räth, Roland Köhler, René Reichert, Jürgen Dallmann, Julius Hochrein und Matthias Behr den Club unter den Namen „Käferland Schweinfurt“. Das erste Käfertreffen fand noch im gleichen Jahr statt, mit neun Teilnehmern und fünf VW Käfern im Hof von Max Behr, der inzwischen Ehrenmitglied ist. Die Mitgliederzahl pendelte sich auf 30 Käferfahrer ein. Regelmäßig kommen die Mitglieder zu Clubtreffen zusammen.
Seit dem Jahr 2001, zuvor war der Anlaufpunkt im benachbarten Stadtlauringen, findet das überregionale Treffen der Käferfreunde in Aidhausen, der Heimatgemeinde des stellvertretenden Vorsitzenden Julius Hochrein und seines Club-Kollegen Edgar Klopf statt. Hochrein besitzt einen 60 Jahre alten Käfer mit Brezel-Heckfenster und Klopf nennt einen 1200er Exportkäfer mit Faltschiebedach und Doppelstoßstange aus dem Jahr 1961 sein Eigen.
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