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SCHWEINFURT: Er macht Lust auf Schweinfurt

SCHWEINFURT

Er macht Lust auf Schweinfurt

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    Immer wieder erwirbt Peter Hofmann Dokumente von Alt Schweinfurt, die er flugs auf seiner Seite „Schweinfurt-Führer“ veröffentlicht. In der Hand hält er eine Handwerksurkunde von 1791 mit einer Schweinfurtansicht von Johann Adam Philipp Stößel, links Schweinfurt aus der Vogelschau von 1648 von Merian. Und Rückert (vorne Mitte) darf natürlich nicht fehlen.
    Immer wieder erwirbt Peter Hofmann Dokumente von Alt Schweinfurt, die er flugs auf seiner Seite „Schweinfurt-Führer“ veröffentlicht. In der Hand hält er eine Handwerksurkunde von 1791 mit einer Schweinfurtansicht von Johann Adam Philipp Stößel, links Schweinfurt aus der Vogelschau von 1648 von Merian. Und Rückert (vorne Mitte) darf natürlich nicht fehlen. Foto: Foto: Hannes Helferich

    Als das Gespräch in der Redaktion stattfindet, checkt Peter Hofmann auf Bitte des Reporters die Zahl der Besucher auf der Website www.schweinfurtfuehrer.de an diesem Tag: Es sind 497. „Die tägliche Besucherzahl hat sich aber bei 300 eingependelt“, schiebt er fast ein wenig entschuldigend nach, weil es so viele sind.

    Vor ziemlich genau fünf Jahren hat der heimatverbundene Schweinfurter Stadtrat (SPD) und Rechtsanwalt seine Website nach einer zeitraubenden Vorarbeit eröffnet, die „Lust machen soll, Schweinfurt richtig kennen zu lernen“. Die Lust auf die Seite ist, wie man sieht, ungebrochen und riesengroß.

    Die "Lieferungen" der Bürger mit historischen Fotos und Dokumenten lassen nicht nach

    „Erfreulich ist, dass viele Bürger sich aktiv einbringen, indem sie Hinweise geben und Fotos oder Dokumente zur Verfügung stellen“, berichtet Hofmann. Das sei inzwischen fast ein Selbstläufer. Immer wieder bringen ihm Schweinfurter Unterlagen sogar in die Kanzlei.

    „Manchmal komme ich da kaum mehr mit der Bearbeitung nach“, sagt Hofmann so nebenbei, erledigt er die Arbeit doch immer noch alleine. Er scannt Fotos ein, schreibt Texte, ist in Schweinfurt unterwegs, um aktuelle Bilder zu schießen und einzustellen. „Alles, was reinkommt, wird Stück für Stück gesichtet und bei allgemeinem Interesse eingestellt.“

    Die Website werde auch von Touristenführern häufig genutzt, berichtet der Macher. Es gibt regelmäßig Anfragen, ob Fotos in Publikationen, Ausstellungen oder auf anderen Webseiten genutzt werden dürfen. „Das gestatte ich in der Regel“, sagt Hofmann. Mehr als 6000 Fotos befinden sich mittlerweile auf der Seite „und es werden ständig mehr“, sagt Hofmann mit einem Gesichtsausdruck, der sagen soll: Ich mach das gern, aber es steckt schon verdammt viel Arbeit dahinter.

    Von den Vereinen erhofft sich der "Macher" noch mehr Aktivitäten

    Dabei geht es nicht nur um Alt-Schweinfurt und die Geschichte der Stadt, auch aktuelle Veranstaltungen veröffentlicht Hofmann regelmäßig. Noch unbefriedigend nennt er die Anzahl der Vereine, die sich präsentieren. Ein Appell, ihn mit „Material“ zu füttern.

    Ausgebaut wird ständig das „Unterirdische Schweinfurt“, dem sich Hoffmann auch politisch widmet. Er will den Erhalt der Gewölbekeller in der Altstadt sichern, ein Antrag dazu ist gestellt, eine erste Grundsatzdebatte wurde vertagt (wir berichteten). Aber Hofmann hat das Interesse von Eigentümern geweckt. Es gibt jedenfalls Einladungen in verschiedene Keller, die Hofmann besuchen wird – mit der Kamera zur Dokumentation auch auf der Website.

    Neu ist die „Industriegeschichte“. Hier veröffentlicht der Schweinfurter Arbeitskreis Industriekultur (AKI) sukzessive seine Unterlagen, die Hofmann mit eigenem Material ergänzt. Als Beispiel nennt er FAG und seine Geschichte.

    Die Spalte "Schweinfurter Persönlichkeiten" wächst und gedeiht

    Eine stetige Aufgabe ist die Erweiterung der „Schweinfurter Persönlichkeiten“ und der Geschichte Schweinfurts. Erst kürzlich hat der Heimatforscher „einen eindrucksvollen und seltenen Kupferstich“ von Johannes Schröder erworben. Er war lutherischer Theologe und Schriftsteller. 1604 wurde er Superintendent in Schweinfurt, wo er sieben Jahre lang mit großem Ansehen wirkte. 1611 wurde er Pfarrer in Nürnberg. Er starb am 23. Juni 1623.

    Umfangreich gewachsen ist inzwischen die Auflistung von Schweinfurter Wertpapieren, Münzen und Medaillen inklusive der dazugehörigen Infos. „Ganz interessant“ nennt Hofmann das Handwerkerbuch der Schreinerzunft aus der Zeit von 1750-1857. Weil es schwer lesbar ist, hat er einige Seiten wiedergegeben (www.schweinfurtfuehrer.de/geschichte/handwerksbuch-schreiner-1750-1857-teil-1/ (3 Teile).

    Sehr beliebt nennt er die Sagen und Erzählungen von Schweinfurt. Unter der Rubrik „Alte Stadtansichten“ findet sich neu die Geschichte des Gaswerks mit vielen Fotos. Nach Straßen und Plätzen aufgeteilte Rubriken werden ständig ergänzt. „Schön auch ist der Blick auf die Kinos.“

    Zahlreiche Infos, Fotos und Dokumente sind hinzugekommen für die Zeit des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Erwähnenswert nennt Peter Hofmann ein Tagebuch zur Kinderlandverschickung www.schweinfurtfuehrer.de/geschichte/1926-1945/eine-schweinfurter-kinderlandverschickung/

    Wofür interessieren sich die Schweinfurter am meisten? „Für Fotos aus der Zeit, die sie selbst erlebt haben“, antwortet Hofmann. Es gebe jedoch nicht wenige, die „ernsthaftes Interesse an der Geschichte haben“. Die Ausführungen zur Historie folgen auf der Website gleich nach den „Alten Stadtansichten“. Eine echte Empfehlung ist ein Poesiealbum www.schweinfurtfuehrer.de/geschichte/1900-1925/ein-schweinfurter-poesiealbum/.

    Im Hinblick aufs Jubiläumsjahr der Reformation 2017 (Thesenanschlag Luthers 1517) sei auf die Reformationsgeschichte Schweinfurts aus dem Jahre 1794 von Sixt hingewiesen. Hofmann hat nicht nur in die heute Schrift übertragen, sondern sie auch illustriert. „Ein geschichtlich hochinteressantes Werk“, sagt er bescheiden (www.schweinfurtfuehrer.de/geschichte/geschichte-der-reformation-in-schweinfurt/

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