Die Ausstellungseröffnung zu Ehren von Erich Kirchhof war für viele Besucher ein bewegender Moment – und für die Familie ein ganz besonderes Ereignis. Mit viel Herzblut eröffnete Silvia Kirchhof, seine Enkelin und Leiterin des Theaterhauses, die Vernissage, heißt es in einer Pressemitteilung des Theatervereins, der folgende Informationen entnommen wurden. Das Theaterhaus – ein Ort der Kunst, war diesmal auch ein Ort der Begegnung und der Erinnerung. Neben kunstinteressierten Gästen war auch die Familie aus nah und fern angereist.
Silvia Kirchhof teilte ihre persönlichen Einblicke in das Leben und Schaffen ihres Großvaters. Geboren 1900 in Oberschlesien, galt seine Leidenschaft der Malerei. Er studierte an der Kunstakademie in Breslau, wo er unter anderem von Otto Mueller und Oskar Moll geprägt wurde. Otto Mueller, ein bedeutender Expressionist und Mitglied der Künstlergruppe "Die Brücke", beeinflusste auch Kirchhof mit seinem markanten Stil – einer Mischung aus expressiver Farbigkeit und figurativer Malerei. Oskar Moll, selbst Schüler von Henri Matisse, brachte die Einflüsse des Fauvismus und der französischen Moderne in die Akademie ein. Sein Fokus auf Farbe, Form und Komposition förderte eine experimentelle Herangehensweise an die Malerei, die sich auch in Kirchhofs ausgestellten Werken widerspiegelt.
Trotz der Wirren des Zweiten Weltkriegs, dadurch bedingter Flucht mit seinem Sohn Peter, fand er mit seiner Familie (Ehefrau Helene und drei Kindern) in Bamberg eine neue Heimat. Er blieb seiner Malerei treu und war Mitglied im Verband bildender Künstler.
In ihrer unverwechselbaren, lebendigen Art schilderte Silvia Kirchhof berührende und auch lustige Anekdoten ihres Großvaters und teilte persönliche Einblicke in sein Leben und Schaffen. In seinen Werken steckt nicht nur handwerkliches Können, sondern auch ein Stück Familiengeschichte, das nun an diesem Abend im Rampenlicht stand.