Viele Menschen haben Dr. Robert „Robby“ Hofmann geschätzt, nicht nur als Mediziner, sondern vor allem als auch Menschen. Am 10. April ist er mit 93 Jahren in seinem Zweitwohnsitz in Hopfen im Allgäu gestorben, seinen Geburtsort Reichmannshausen hat er aber immer wieder gerne besucht. Die Beisetzung ist am Mittwoch, 30. April, um 14 Uhr an der Johanniskapelle in Reichmannshausen (wir berichteten).
Das Leopoldina-Krankenhaus erinnert jetzt noch mal an den langjährigen Chefarzt, der wohl gut 20 000 Kindern auf die Welt geholfen hat, wie sein Freund und Wegbegleiter Robert Mantel erzählt. Er erinnert sich an einen hilfsbereiten, engagierten und bescheidenen Menschen, der sich für Frieden einsetzte, an andere dachte und mit seiner Stiftung begabte Kinder und kulturelle Einrichtungen in der Großgemeinde Schonungen unterstützte. Für sein Engagement verlieh ihm die Gemeinde Schonungen die Bürgermedaille.
Robert Hofmann übernahm 1965 die Frauenklinik mit den Abteilungen Gynäkologie und Geburtshilfe mit 63 Betten im damaligen Städtischen Krankenhaus. Beim Neubau und bei der Ausstattung der Frauenklinik mit dann 80 Betten im Leopoldina-Krankenhaus in der Gustav-Adolf-Straße wirkte er mit großer Fachkenntnis und Weitsicht entscheidend mit, so die Mitteilung der Klinik: „In der Geburtshilfe richtete er bereits im Jahr 1981 eine der ersten und schönsten Rooming-in-Stationen in Bayern ein. Er sorgte dafür, dass notwendige operative Entbindungen in einem eigenen, neben dem Wehenraum eingerichteten Operationssaal zu jeder Zeit durchgeführt werden konnten.“ Zur damaligen Zeit hatten die Ärzte des Krankenhauses die Erlaubnis zur ambulanten kassenärztlichen Versorgung, so konnte Robert Hofmann Krebsvorsorgeuntersuchungen vornehmen und eine Brustsprechstunde abhalten.
Als vorausschauender und fortschrittlicher Frauenarzt und Operateur arbeitete er im Leopoldina-Krankenhaus eng mit der Abteilung für Strahlentherapie zusammen. Gemeinsam betrieb man ein Afterloading-Gerät, mit dem Krebserkrankungen zielgerichtet und mit einer deutlichen verringerten Strahlenbelastung behandelt werden konnten, so die Klinik. Hofmann habe es als seine Aufgabe angesehen, auch psychoonkologische Aspekte zu berücksichtigen. Vielen krebserkrankten Frauen half er damit bei der Bewältigung ihrer Krankheit. Die Frauenklinik leitete er bis 1985. Seine Einstellung zu seinen Patientinnen wirkte sich auch auf das von ihm geführte Personal aus, das langjährig seinen Weg am Leopoldina begleitete.