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Schweinfurt: Erinnerungen eines ehemaligen jüdischen Mitbürgers

Schweinfurt

Erinnerungen eines ehemaligen jüdischen Mitbürgers

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    Alle Schweinfurter Schulen sollen das Buch von Willy Adler kostenfrei bekommen. Am Donnerstag überreichten Ernst Petersen (links) und Uwe Müller vom Historischen Verein einen Band an Martina Rottmann, Rektorin der Frieden-Mittelschule (Mitte).
    Alle Schweinfurter Schulen sollen das Buch von Willy Adler kostenfrei bekommen. Am Donnerstag überreichten Ernst Petersen (links) und Uwe Müller vom Historischen Verein einen Band an Martina Rottmann, Rektorin der Frieden-Mittelschule (Mitte). Foto: Irene Handfest-Müller

    Das Jahr 2021 wurde als bundesweites Gedenkjahr "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" ausgerufen und mittlerweile bis Mitte des Jahres 2022 verlängert. Der Historische Verein Schweinfurt hat sich laut Presseschreiben entschlossen, die 1987 erstmals erschienenen Jugenderinnerungen Willy Adlers, die seit langem vergriffen waren, wieder herauszugeben.

    Adlers Erinnerungen führen das jüdische Leben im Schweinfurt der 1920er und 30er Jahre anschaulich in seiner Breite und Vielfalt vor Augen. Unter dem Eindruck der schon 1933 einsetzenden Repressalien der Nationalsozialisten entschloss sich Willy Adler bereits 1934 zur Emigration nach Palästina. Seine Eltern, Freunde, Arbeitskollegen musste er in Schweinfurt zurücklassen. Seine Eltern, geachtete Schweinfurter Bürger, wurden 1942 ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert und starben dort.

    Was in zwölf Jahren des Terrors verloren ging

    75 Jahre nach dem Ende des Dritten Reiches gebe es kaum mehr Betroffene, die die Erinnerung wach halten und die Lehren aus der Geschichte authentisch weitergeben können, so das Presseschreiben weiter. Umso mehr könnten die Erinnerungen Willy Adlers heute ein wichtiger Baustein des Gedächtnisses sein. Mit den Erinnerungen an seine Jugend erzähle er ein Stück der Schweinfurter Stadtgeschichte und führe vor Augen, was in den zwölf Jahren des Terrors verloren ging.

    Der Historische Verein möchte deshalb in diesem Gedenkjahr den Schweinfurter Schulen dieses Buch kostenfrei zur Verfügung stellen. Am 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an den Holocaust, konnte der erste Klassensatz an die Frieden-Mittelschule und Rektorin Martina Rottmann übergeben werden. 

    Der Band "Meine Jugend in Schweinfurt" ist sowohl beim Historischen Verein in der Geschäftsstelle im Schrotturm (Montag von 15 bis 17 Uhr) als auch in der Buchhandlung Collibri für zehn Euro erhältlich.

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