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Ermittlungen gegen Mercure-Mitarbeiter

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Ermittlungen gegen Mercure-Mitarbeiter

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    Schweinfurt Bei internen Kontrollen ist der Leitung des Hotels Mercure auf der Maininsel eine ungewöhnlich hohe Zahl an Zimmerstornierungen aufgefallen. Stutzig wurden die Verantwortlichen, weil die Erstattungen immer über die gleiche Kreditkarte liefen.

    Schaden von 95 000 Euro

    Die Hotelleitung erstattete daraufhin Anzeige wegen des Verdachts auf Untreue und Betrug gegen den 26-jährigen Mitarbeiter. Die sofort eingeleiteten Ermittlungen der Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft Schweinfurt förderten schließlich 167 Einzelfälle der Untreue mit einem Schaden von etwa 95 000 Euro zu Tage. Darunter sind auch Fälle aus der Münchner Zeit des jungen Mannes, der aus dem Landkreis Schweinfurt kommt. Er arbeitete vor seinem Engagement im Mercure auf der Maininsel bei zwei Hotels in der Landeshauptstadt.

    Aufgefallen war die Unregelmäßigkeit Mitte Mai in den Pfingstferien. Aus kriminaltaktischen Gründen habe man allerdings erst jetzt darüber informieren können, erklärte Polizeisprecher Joachim Türke von der Polizeidirektion Schweinfurt die späte Meldung.

    Noch am Pfingstmontag war nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Schweinfurt die Wohnung des verheirateten Hotel-Mitarbeiters durchsucht worden. Dort stießen die Spezialisten für Wirtschaftskriminalität auf eine Vielzahl von Kreditkartenabrechnungen. Die Gutschriften landeten auf seinem Konto. Weitere "umfangreiche Beweismittel" wurden beschlagnahmt.

    Nach Rücksprache mit seinem Anwalt hüllte sich der junge Familienvater, der im Hotel im Empfang gearbeitet hatte, zunächst in Schweigen. Die daraufhin folgenden Recherchen der Polizei führten dann nach München. Es zeigte sich, dass der mutmaßliche Täter bereits in früheren Arbeitsstellen bei zwei Hotels in der Landeshauptstadt mit der gleichen Masche gearbeitet hatte.

    Er lebte über seine Verhältnisse

    Der mit dem Fall betraute Kriminalhauptkommissar der Kripo Schweinfurt stellte als Schaden zu Lasten des Hotel Mercure für den Zeitraum März bis Mai 2005 etwa 32 000 Euro fest. Die größere Restsumme - zurück reichend bis in den Juli 2000 - schlug allerdings in den Münchener Häusern zu Buche. Geraume Zeit nach der Durchsuchung folgte dann doch ein umfangreiches Geständnis des 26-Jährigen. Als Motiv nannte der Verdächtige die hohen Lebenshaltungskosten in München, die mit seinem Verdienst nicht in Einklang zu bringen waren. Später habe der Familienzuwachs einen höheren Geldbedarf erfordert. Nach Meinung der Ermittler lebte der junge Mann "kurz gesagt über seine Verhältnisse".

    Das nächste Wort spricht nun die Schweinfurter Staatsanwaltschaft und danach das zuständige Gericht gegen den auf freiem Fuß befindlichen Beschuldigten. Unmittelbar nach der Durchsuchung war dem 26-Jährigen vom Hotel Mercure gekündigt worden.

    Der stellvertretende Hotel-Chef Dominik Schmidt bestätigte auf Anfrage dieser Zeitung den Vorfall und die fristlose Beendigung des Arbeitsverhältnisses: "Er ist nicht mehr im Mercure beschäftigt."

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