„Wie kriegt man eigentlich Legasthenie“, fragt Christopher ein wenig traurig den netten Mann, der auf der Bühne eben noch ein so lustiges Buch vorgelesen hatte. Tim-Thilo Fellmer kam auf Einladung von Gitta Sünkel, um den Schweinfurter Lesepaten einen Kinder- und Jugendbuchautor vorzustellen, der erst als Erwachsener richtig lesen und schreiben gelernt hat.
An diese Fortbildung für die Lesementoren hängte sich der Elternbeirat der Montessori-Schule gleich an und bot ein Elternforum und eine Lesung für die Schüler an. Tim-Thilo Fellmer merkt man zwar die Betroffenheit und das Einfühlungsvermögen an, nicht aber, dass er jemals Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben hatte. Leicht und flüssig wirken Sprache und Sprechen. „Fuffi, der Wusel“ begeistert die Dritt- und Viertklässler, bringt sie zum Lachen, Staunen und ein kleines bisschen auch zum Fürchten.
„Aber keine Angst, manchmal erscheint etwas nur so spannend und stellt sich am Ende als harmlos heraus“, nimmt Tim-Thilo Fellmer den Gruselfaktor etwas aus der Lesung für die Grundschüler heraus. Zuvor hatte der Autor den Kindern ganz offen von seinen Problemen in der Schule erzählt. Am Ende steht er den Schülern Rede und Antwort. Und auch Christopher erhält eine Antwort, die ihn aufatmen lässt: „Weißt du, jeder hat einfach andere Begabungen und Talente. Einer kann eben besser malen, der andere besser lesen oder schreiben. Jeder kann etwas gut. Ganz bestimmt!“