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WERNECK: Erste Spende schlug nicht an

WERNECK

Erste Spende schlug nicht an

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    Erste Spende schlug nicht an
    Erste Spende schlug nicht an

    (smü) Die 21-jährige Julia Reichert aus Werneck hat vor einigen Wochen einer schwer kranken Spanierin Knochenmark gespendet. Leider geht es der 18-jährigen Patientin wieder sehr schlecht. Deswegen wurde Julia Reichert gefragt, ob sie bereit wäre, noch einmal zu spenden. Wahrscheinlich wird die 21-Jährige nächste Woche wieder nach Nürnberg fahren und sich der Operation unterziehen.

    Vor etwas mehr als einem Jahr gab es an Julias Schule eine Informationsveranstaltung über Leukämie und Knochenmarkspenden. Julia Reichert ließ sich gleich typisieren. Zwar kennt sie niemanden, der von Leukämie betroffen ist, aber ihr Cousin erkrankte an einem Hirntumor. Die Ärzte konnten ihm nicht mehr helfen. „Meine Familie hat sehr gelitten“, sagt die 21-Jährige. Als die Nachricht kam, dass sie die passende Spenderin für eine spanische Patientin sei, fuhr Julia ohne zu zögern nach Nürnberg in die Uni-Klinik.

    Die klassische Methode einer Knochenmarks- oder Stammzellentransplantation ist die Übertragung von rotem Knochenmark. Dafür wird dem Spender mit einer speziellen Nadel ungefähr ein Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenkamm entnommen. Daraus werden die Stammzellen isoliert. Die Entnahme erfolgt unter Vollnarkose und kann bis zu eineinhalb Stunden dauern. Die häufigsten Nebenwirkungen beim Spender sind Muskelkaterähnliche Schmerzen und Hämatome. Das Knochenmark regeneriert sich innerhalb von zwei Wochen, Eisentabletten unterstützen den Prozess.

    Beim Empfänger muss vor der Transplantation das eigene Knochenmark zerstört, das Immunsystem heruntergefahren werden. Die neuen Zellen finden im Blutkreislauf von alleine den Weg zum Knochenmark und beginnen dort – wenn alles gut geht – neue Blutzellen zu bilden.

    Nach spanischem Recht darf die Schülerin der Franz-Oberthür-Schule das junge Mädchen, der sie möglicherweise das Leben rettet, nicht kennenlernen. Aber es ist erlaubt, über Briefe Kontakt aufzunehmen. Julia hofft, dass es der 18-Jährigen bald besser geht und sie ihre Krankheit besiegen kann. „Danach will ich ihr einen Brief schreiben, auf Englisch natürlich“, sagt sie.

    Julia Reichert macht ihre Ausbildung bei der DAK in Schweinfurt. Das Versicherungsunternehmen unterstützte sie bei ihrer Entscheidung. Günther Schmitt, Chef der DAK in Unterfranken, überreichte ihr im Aufrag der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eine Urkunde. Foto: DAK

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