Erstmals wird eine Frau eine Schlüsselposition bei den Bezirkskliniken und –heimen im Schloss Werneck einnehmen. Symbolisch übergab der bisherige Klinikdirektor Alfred Stäblein den historischen Oegg-Tor-Schlüssel an seine Nachfolgerin Christiane Werthmann. Der offizielle Amtswechsel im Café Balthasar des Schlosses war von der hohen Wertschätzung beider Persönlichkeiten geprägt.
Zwar hatte Alfred Stäblein nur zwei Jahre das Amt des Klinikdirektors inne, aber in dieser Zeit durch seine kommunikative, offene und humorvolle Art sowie seine ausgesprochene Fachkompetenz großen Eindruck hinterlassen und viel erreicht. Das lobte neben vielen weiteren Rednern auch Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel.
Als "Meister der Zahlen und Daten" hatte Stäblein seit 1988 beim Bezirk Unterfranken gearbeitet, hatte seit 1991 das Besoldungsreferat geleitet und 2021 die Position des Krankenhausdirektors in Werneck mit den beiden Kliniken und drei Heimen übernommen. Bis zu seinem jetzigen Ruhestand habe er die Herausforderungen bravourös gemeistert, so Dotzel.
Er habe "die Verwaltung geheilt", die Stimmung verbessert und in der kurzen Zeit eine Menge bewegt, meinte der Ärztliche Direktor des Orthopädischen Krankenhauses, Professor Christian Hendrich, der per Video zugeschaltet wurde. Er erinnerte nur an die Gründung der gGmbH für das Café Balthasar. Die fachliche Expertise Stäbleins bei schwierigen Entscheidungen sei ihm immer hilfreich gewesen.
Stäbleins Ausscheiden bedauerte auch Professor Maximilian Gahr, Ärztlicher Direktor der Psychiatrischen Klinik. Die "exzellente administrative Struktur" im Schloss werde auch seiner Nachfolgerin Christiane Werthmann helfen. Sie bringe Erfahrung und Kompetenz mit, er schätze ihre Transparenz und Kommunikation.
Chefin für 1500 Beschäftigte
Die neue Chefin für 1500 Beschäftigte hatte 2012 im Schloss angefangen, nachdem sie zuvor bei der Kassenärztlichen Vereinigung und der AOK Bayern gearbeitet hatte. In Werneck war sie zunächst Abteilungsleiterin der Patienten- und Bewohnerverwaltung, dann des Finanz- und Rechnungswesens. 2020 wurde sie zur zweiten Stellvertreterin des Verwaltungsleiters befördert, Anfang 2023 erfolgte die Übertragung der Funktion der Klinikdirektorin.
Sie werde ihre Art und ihren Führungsstil auch in der neuen Position beibehalten, kündigte Christiane Werthmann den etwa 100 erschienenen Beschäftigten und Gästen an. Als Aufgabe sehe sie die Weiterentwicklung der Verwaltung und die Digitalisierung sowie die gute Zusammenarbeit mit allen Bereichen auf dem Campus. Sie wolle die Mitarbeitergewinnung, -bindung und –zufriedenheit weiter steigern. Denn das Ziel seien zufriedene Patienten, was nur erreicht werden könne, wenn von der Reinigung bis zur Essensversorgung alles gut funktioniere.
Etliche Baumaßnahmen seien zu bewältigen, so Werthmann: von der Sanierung des Albert-Schweitzer-Hauses über die Forensik-Erweiterung bis zum großen Generalausbauplan. Gemeinsam werde man in der "Schlossfamilie" die Herausforderungen meistern.
Dank an den scheidenden Klinikdirektor Alfred Stäblein und ein herzliches Willkommen der neuen Leiterin gab es auch von der Fachbereichsleiterin der Orthopädie, Ulrike Hettrich, sowie von Pflegedirektor Christian Knittel. Gesamtbetriebsratsvorsitzender Dieter Rothmann und stellvertretender Krankenhausdirektor Edwin Pfeuffer schlossen sich dem an.