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GELDERSHEIM/SCHWEINFURT–LAND: Erziehung macht Hund zum Freund

GELDERSHEIM/SCHWEINFURT–LAND

Erziehung macht Hund zum Freund

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    Schon jetzt wird am Vereinsheim am Euerbacher Weg Schweinfurt, unweit der Conn Kaserne, aufgeregt gewinselt, gejault und gebellt. Rund 40 Schäferhunde aller Altersgruppen sind zum Training angetreten, darunter auch Franjo: Der stattliche, temperamentvolle Schäferhund-Rüde ist ein „Schönling“, wie sein aus der Klatschpresse bekannter menschlicher Namensvetter, aber derzeit etwas erfolgreicher – immerhin amtierender Weltjugendmeister. Das edle, charakterfeste Tier gehört Ausbildungswart Karl-Heinz Füller, der an diesem Tag als „Hetzer“ auftritt: Mit Geschrei und Scheinangriffen auf den Hundeführer werden die Schutzhunde „scharf gemacht“.

    Wütend, knurrend und mit angelegten Ohren verbeißt sich eine Hündin im gepolsterten Schutz-Arm des „Hetzers“, ohne auf dessen angedeutete Schläge zu achten. Auf Zuruf ist die Balgerei sofort beendet, auch wenn die zweijährige Hundedame Sally den dicken Armschutz in diesem Fall wie eine Trophäe wegträgt. Nicht der Mensch wurde hier attackiert, sondern nur, wie antrainiert, ein Stück Stoff, in dem im Ernstfall allerdings der Arm eines Angreifers stecken würde.

    Nachwuchs-Hundeführer Max, Sohn des Vereinsvizes Enrico Walter, kann Sally, die gerade noch getobt hat, schon nach Sekunden gefahrlos streicheln und an die Leine nehmen. „Der Schäferhund ist keine Bestie“, betont Dagmar Ernst. Von Diktatoren, Militärs und sonstigen Machtmenschen oft zu gewalttätigen Zwecken missbraucht, rangiert er bei vielen Leuten noch immer gleich nach Pitbull oder Weißem Hai, was die Antipathie-Werte angeht.

    Der Hund braucht eine Aufgabe

    Unfälle mit Hunden gebe es tatsächlich immer öfter, die man durch eine gute Ausbildung jedoch leicht vermeiden könnte, sagt Ernst. Dann sei auch und gerade der Schäferhund ein „Partner und Freund“.

    Der eigentlich ruhige, treue, geduldige und zuverlässige Familien- und Gebrauchshund („der beste der Welt“, wie die Vereinsvorsitzende sagt) benötige einfach nur eine Aufgabe – sei es nun das Aufspüren von Drogen, Sprengstoff und Verschütteten, als Blinden- und Rettungshund oder, wie der Name schon sagt, als Hütehund: Karl-Heinz Füller, einer von 137 Vereinsmitgliedern und LGA-Prüfungsleiter, entstammt nicht zufällig einer Stettbacher Schäferfamilie.

    Ende August wird es aber um das Naturtalent des Deutschen Schäferhunds als Schutzhund gehen: In der Unterordnungs-Prüfung muss das Tier absoluten Gehorsam gegenüber den Befehlen des Hundeführers zeigen. Dazu gehören auch Sprünge über eine Hinderniswand, die mühelos „überflogen“ wird. Die enorme Geschwindigkeit und Entschlossenheit, mit der Luna hier einem geworfenen Stöckchen hinterherjagt, stimmt schon nachdenklich – ein Einbrecher auf der Flucht hätte keine Chance, auch wenn Luna schon ihre zehn Lenze zählt.

    Gute Zusammenarbeit

    Angetan von den vierbeinigen „Bodyguards“ sind auch Reiner Lenz und Thomas Lurz vom 1.FC Geldersheim, die sich an diesem Tag einen Eindruck von den Gästen machen. „Es war von Anfang an eine sehr harmonische Sache“, meint der Vereinsvorsitzende Lenz zum „Joint Venture“ mit dem SV Schweinfurt, der einen Austragungsort gesucht hat: Angst etwa vor einer Verschmutzung des Sportplatzes gebe es nicht – bei der Landesgruppenausscheidung treten auch diesbezüglich nur sehr disziplinierte Hunde an.

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