Diplomingenieur Hugo Barthel, Inhaber des Ingenieurbüros Pro Terra aus Knetzgau, erläuterte dem Gemeinderat in der jüngsten Sitzung detailliert und umfangreich die Planungen zur Sanierung des Ortskanals in Donnersdorf. Da die Sanierung der Staatsstraße ST 2275 im Ortsbereich angekündigt ist, muss die Gemeinde vorher den darunter liegenden Ortskanal erneuern.
Bei der Kanalbefahrung im Jahr 2015 wurde festgestellt, dass eine Vielzahl von Fremdwassereintrittstellen existiert. So liegt der Fremdwasseranteil bei ungefähr 70 Prozent. Zulässig wären aber nur 25 Prozent. Das viele Fremdwasser reduziert laut Barthel die Reinigungsleistung der Kläranlage und erhöht die Betriebs- und Investitionskosten der Anlage enorm. Um das Fremdwasser zu reduzieren, ist ein eigener Fremdwasserkanal geplant, der unterhalb des bestehenden Hauptkanals verlaufen wird, um problemlos alle Anlieger anschließen zu können. Hierbei ist aber eine Beteiligung und Mithilfe aller Betroffenen unerlässlich, damit diese ihre Drainagen und Pumpensümpfe im Keller zur Grundwasserabsenkung auch anschließen.
Weiterhin stellte der Planer fest, dass die Dimension des Ortskanals, ab der Abzweigung Friedhofstraße bis zur Kläranlage, laut Vorschrift nicht mehr ausreicht. Hier müssten größere Kanalrohre eingebaut werden. Dies würde aber zu einer Erhöhung der Kosten führen. Eine weitere Schwachstelle ist das Auffang- und Überlaufbecken am Ortsausgang. Hier könnte aber durch den Einbau einer flexiblen Überlaufklappe eine Verbesserung erzielt werden.
Neubau wäre erforderlich
Ein weiterer Punkt war die geplante Sanierung der bestehenden Kläranlage. Der Rechen, samt Sandfang, ist in die Jahre gekommen und muss dringend ersetzt werden. Aus diesem Grund wäre es ratsam, gleich einen größeren Rechen samt einer Kombination aus Sand- und Fettfang einzubauen. Dafür ist das bestehende Gebäude aber viel zu klein, sodass ein Neubau errichtet werden muss. Dieser sollte, laut Barthel, zweigeschossig sein, damit im Obergeschoss eine Schneckenpresse für die Klärschlammpressung untergebracht werden kann. Die Dünnschlammzuführung würde über eine Druckleitung erfolgen.
Nach längerer Diskussion und Klärung vieler Fragen wurde der Fachmann beauftragt, die Planungen, entsprechend den Vorgaben, weiterzuführen und zugleich auch die Kosten zu ermitteln, damit die entsprechenden Beschlüsse gefasst werden und die Arbeiten im Jahr 2026 beginnen können.
Abschließend stimmte das Gremium ohne Einwände dem Vorschlag des Obmanns zu, Johannes Stark als neuen Feldgeschworenen für die Siebenergruppe Kleinrheinfeld zu bestellen.