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SCHWEINFURT: Es summt auf dem Dach der AOK

SCHWEINFURT

Es summt auf dem Dach der AOK

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    Neues Zuhause fürs Bienenvolk: Biologe und Imker Thomas Wolf (links) erklärt dem Bereichsleiter der AOK, Peter Scheder und Bundestagsabgeordneter Anja Weisgerber, was für die Errichtung eines Bienenstandorts wichtig ist.
    Neues Zuhause fürs Bienenvolk: Biologe und Imker Thomas Wolf (links) erklärt dem Bereichsleiter der AOK, Peter Scheder und Bundestagsabgeordneter Anja Weisgerber, was für die Errichtung eines Bienenstandorts wichtig ist. Foto: Foto: Katja GlatzeR

    Es summt und brummt hoch oben auf der Dachterrasse des AOK-Gebäudes am Bahnhofsplatz. Ein Bienenvolk hat hier sein neues Zuhause gefunden. Und das nicht aus Zufall.

    Die Gesundheitskasse und die Umweltstation Reichelshof als Träger der Initiative „Schweinfurt summt“ haben eine Kooperation geschlossen und den neuen Standort errichtet. Beide setzen sich für eine intakte Umwelt ein, in der Mensch und Tier voneinander profitieren. Die Biene ist dabei die Botschafterin für mehr Artenvielfalt in Stadt und Landkreis Schweinfurt. Gleichzeitig soll sie das Bewusstsein der Bürger im Hinblick auf das ökologische Gleichgewicht schärfen.

    AOK-Bereichsleiter Peter Scheder begrüßte die Errichtung des neuen Standorts und zeigte auf, dass Bienen und die Gesundheitskasse viel gemeinsam haben. Schon im alten Ägypten galt Honig als „Speise der Götter“ und Quelle von Gesundheit und Unsterblichkeit. Bereits um 400 vor Christus lehrte Hippokrates, dass Honigsalben Fieber senken und Honigwasser die Leistung der Athleten bei den antiken Olympischen Spielen steigern konnte. „Die Bienen passen also gut zu uns“, lobte Scheder.

    Aber auch aus geo- und topografischen Gründen gesehen, bietet das AOK-Gebäude beste Voraussetzungen: In einer Höhe von rund 20 Metern über dem Bahnhofsplatz deckt es aufgrund eines mittleren Flugkreises der Bienen von 1,5 Kilometer Luftlinie das Stadtgebiet mit allen Grünanlagen und Stadtrandeingrünungen zwischen Oberndorf, Bergl, Musikerviertel und Stadtzentrum ab. Zudem wird auch die Mainaue zwischen Hahnenhügelbrücke und Mainbrücke an der A70 erreicht.

    Lebensgrundlage von Bienen hat sich verschlechtert

    „Die Aktion macht gleichzeitig auf die Bedrohung der Bienen aufmerksam, denn die Lebensgrundlagen dieser Tiere haben sich verschlechtert“, sagte Anja Weisgeber (MdB) als Schirmherrin der Initiative „Schweinfurt summt“. Dabei brauche der Mensch Wild- und Honigbienen ganz dringend, „damit wir weiterhin gesundes Obst und Gemüse haben und die Vielfalt unserer Natur erhalten bleibt“.

    Bienen in der Stadt - das schließe sich nicht aus, so die Bundestagsabgeordnete. „Hier finden sie unbelastetes Futter und eine große Pflanzenvielfalt in Parks, auf Balkonen und Dachterrassen."

    Weisgerber rief dazu auf, sich für den Bienenschutz zu engagieren, „beispielsweise durch eine bienenfreundliche Bepflanzung des Balkons oder Gartens“. Laut des Pflanzenlexikons der so genannten „Bienen-App“ fürs Handy sind zum Beispiel die Sommerblume „Phacelia“, die Seidenblume, der Steinklee, aber auch die Sonnenblume sehr bienenfreundlich. Bei den Bäumen bevorzugen die Bienen unter anderem die Kirsche, den Apfelbaum oder die Edelkastanie. Wichtig ist der Leiterin der Umweltstation, Angelika Imgrund, und dem dort eingesetzten Biologen und Imker Thomas Wolf auch das Image der Bienen. „Sie sind in der Regel friedlebende Insekten, die nur in allergrößter Not zustechen“, erklärt Wolf. Die weiblichen Bienen verfügen über einen Wehrstachel mit Widerhaken, „wenn sie stechen, verlieren sie ihn und sterben“. Oft höre man auch die Aussage, dass Bienen vom Essen angelockt werden. „Das stimmt nicht.“ Bienen interessieren sich nur für Pollen und Nektar. Es seien die Wespen, die beim Essen im Freien belästigen. „Aber auch sie tun nichts, wenn wir ruhig bleiben. Bloß nicht unkontrolliert um sich schlagen“, so Wolf.

    Imgrund freute sich über den zweiten Bienenvolk-Standort innerhalb eines Jahres - der erste ist auf dem Dach der Sparkasse angesiedelt. „Es wäre schön, wenn weitere folgen“, sagte sie. Übrigens ist der neue Standort auch für die Öffentlichkeit zugänglich.

    Infos zu allen Versionen der Bienen-App und rund um Bienen gibt es unter www.bmel.de/bienenapp.

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