Dieter Popp leitet im Landratsamt die Hauptverwaltung. Der Geruch von Spannung, einer fesselnden und brisanten oder auch nur prickelnden Tätigkeit haftet der Amtsbezeichnung nicht an, eher der der Langeweile.
Doch der Schein trügt, denn hinter dem altmodischen Begriff der Hauptverwaltung steht ein Paradebeispiel für die Reformen in den öffentlichen Verwaltungen, die längst nicht überall und schon gar nicht auf allen Ebenen vollzogen sind.
Facility-Management aus einer Hand könnte das Sachgebiet heißen. Die Verwaltung und Bewirtschaftung seiner Gebäude und aller Liegenschaften hat der Landkreis in diesem Amt gebündelt.
Für den Bau eines neuen Treppenhauses ist heute nicht mehr ein Hochbauamt, für die Bestückung der Arbeitsplätze mit Bleistiften kein Beschaffungsamt und für die Ausrüstung von Schulen auch kein Schulamt, sondern immer die Hauptverwaltung zuständig.
Ziel des koordinierten Managements ist ein reibungsloser Betrieb mit gestrafften Ausgaben, die Flexibilisierung der Fixkosten, die Sicherung der technischen Verfügbarkeit von Anlagen und der langfristige Erhalt des Gebäudewertes.
Über 50 Mitarbeiter einschließlich Teilzeit und des Reinigungsdienstes im Landratsamt und in fünf Schulen (ansonsten ist die Gebäudereinigung an Privatfirmen vergeben) zählt die Mannschaft von Dieter Popp, die sich um alle Gebäude und Liegenschaften des Kreises seit dem Jahr 2002 – und damit seit der großen Verwaltungsreform im Landratsamt – kümmert.
Vermietung der Sporthallen
Zu den Alltagsaufgaben, die die Bürger direkt betreffen, gehören beispielsweise die Absprachen bei der Vermietung von Hallen an die Sportvereine. Bei größeren Baumaßnahmen wie der Generalsanierung des Schulzentrums Alfons Goppel schaltet der Landkreis Planungs- und Architektenbüros ein, „kleinere Dinge erledigen wir selbst“, sagt Dieter Popp, mit dem die Redaktion im Rahmen der Serie über die Aufgabenverteilung im Landratsamt sprach. Die Funktion des Bauherrn übernimmt in jedem Fall die Hauptverwaltung.
Aktuell beschäftigt sich die Hauptverwaltung intensiv mit dem Empfang der Bürger im Landratsamt. Die Auskunft hinter der Glasscheibe am Informationsschalter in Foyer, die abgeschlossenen Türen des Amtes außerhalb fester Besuchszeiten – all dies ist weder zeitgemäß noch sonderlich bürgerfreundlich.
Den Bürger empfangen
Der künftige Bürgerservice soll ein Aushängeschild für den Dienstleister Landratsamt sein, meint Dieter Popp, „denn wir sind für die Bürger da, wir wollen für die Bürger arbeiten, wir wollen für den Bürger offen sein“.
Zu erreichen ist das Landratsamt natürlich auch über das Telefon, wie über die Post. Für die Hauptverwaltung gelte es auch hier, die Kommunikation stets auf dem neuestes Stand zu halten, so der Amtsleiter, der ebenfalls dafür zuständig ist, dass bei Bildungsangeboten des Kreises die Räumlichkeiten funktionell hergerichtet und freundlich eingerichtet sind.