Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

WIPFELD: Fährenfestival an „Schweinfurts Golfstrom “

WIPFELD

Fährenfestival an „Schweinfurts Golfstrom “

    • |
    • |

    (ue) Fußgänger und Radfahrer zahlen an diesem sonnigen Samstag auf der Wipfelder Mainfähre „nix“, denn es ist Fährenfestival an der Mainschleife, das vierte. Nur zwei Motorradfahrer werden zur Kasse gebeten. Die freifahrende Fähre tuckert hinüber zum Festreigen am Stammheimer Ufer, im Stoßbetrieb, alles wurde gehisst, was farbig flattert. Die Wein- und Literatur-„Meetropole“ Wipfeld ist 2010 offizieller Eröffnungsort der Zweitages-Feier.

    Vizelandrat Paul Heuler gibt sich ebenso die Ehre wie Kitzingens Landrätin Tamara Bischof und manche Weinprinzessin, rund um Lokalmatadorin Christina Baumgärtner und die fränkische Weinkönigin Melanie Unsleber. Marco Maiberger von der Volkacher Tourist-Info sieht als Organisator den Besucherandrang mit Wohlgefallen. Das Festival ist bayernweit das einzige seiner Art, auch an den Fähren in Fahr und Obereisenheim sind beste Unterhaltung mit Kinderprogramm, Frühschoppen, Steckerlfisch, „Wasserspielen“ und Livemusik angesagt.

    Nicht immer waren Gäste an der Wipfelder Fähre so willkommen wie an diesem Wochenende. Zehntgraf Albert Kestler erzählt die Sage vom „Wilden Heer“: Der Fährmann muss, „Ahooi, hol über“, nachts eine Reiter-Horde transportieren, die sich als Leibhaftiger mit Anhang entpuppt. Statt „Foahrgald“ gibt es ein eingebranntes Hufeisen an der Landestelle, und schneeweiße Haare für den Fährmann. Da wendet sich der Wipfelder Zehntgraf lieber der nach ihm benannten Weinlage zu, zusammen mit zwei Kollegen, dem „Obervolkacher Landsknecht“ und dem „Volkacher Ratsherren“. Der Main sei halt der Schweinfurter „Golfstrom“, sinniert Kestler, sorgt das milde Klima doch für beste Weinsorten – und 1 A-Feierwetter. Nebenan posiert der rote Teufel aus der Obereisenheimer Höll mit den Weinprinzessinnen vor der Kamera, ein großer Schwarm Gemeindegänse watschelt mit Küken auf dem Radweg heran und schließt sich dem bunten Treiben auf dem Main an.

    Ursprünglich wurde das Fährenfestival mal aus der Not geboren, erzählt Bürgermeister Peter Zeißner: Als Werbung, um die drei aufwendigen Schwimmbrücken an der Mainschleife über Wasser zu halten, nicht zuletzt der Fahrradtouristen wegen, die hier preisstabil übergesetzt werden. 15 000 Euro zahlt Wipfeld jährlich für seine Fähre drauf, trotz Zuschüssen, so Zeißner, demnächst muss sie wieder zur Überholung an Land. In Wipfeld ist der Betrieb heute gesichert, drei Fährleute kreuzen im Gemeindedienst den Schweinfurter „Golfstrom“. Nebenan, in Obereisenheim, ist der Bestand der Seilfähre mehr bedroht, aufgrund der anstehenden Mainausbaggerung.

    Alle zwei Jahre feiern die Mainschleifler nun ihre Wasserfahrzeuge, an die 3000 Besucher versammeln sich Samstag wie Sonntag an den Mainauen. Prachtvoll das samstägliche Feuerwerk über der Flussbiegung, unter dem Motto „Main in Flammen“, bei Wipfeld gibt es in der Nacht eine Wasser- und Lichtsymphonie, zu einem Glas Secco.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden