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SCHWEINFURT: FAG-Schaeffler: Logistikzentrum doch ins Maintal?

SCHWEINFURT

FAG-Schaeffler: Logistikzentrum doch ins Maintal?

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    Das Management von FAG-Schaeffler arbeitet seit Jahren an einem neuen Logistikkonzept für die Industriekunden. Mit mehreren Distributionszentren sollen die Abnehmer schneller und zuverlässiger beliefert werden. 2005 scheiterte ein erster Plan im Saarland. Seitdem waren viele Standorte im Gespräch, immer wieder auch Schweinfurt. Jetzt scheint die Frage einscheidungsreif.

    Nach Meinung von Gesamtbetriebsratschef Norbert Lenhard und Barbara Resch, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall (IGM) Schweinfurt, „kann Schweinfurt den Zuschlag bekommen, wenn wirtschaftlich und technisch die Voraussetzungen erfüllt werden“. Dabei seien die kommunalen Entscheidungsträger gefordert, steht vielsagend in einer gemeinsamen Erklärung vom Freitag. Die IGM hat mit dem Unternehmen ihrerseits Verhandlungstage bis Ende Oktober vereinbart. Diese beginnen am Montag. Gesprächspartner auf Gewerkschaftsseite sind eine betriebliche Tarifkommission, die die IGM-Mitglieder im derzeitigen Lager- und Verteilzentrum von Schaeffler nach Abteilungsversammlungen gewählt haben. Ihr gehören Jürgen Bänsch von der IG Metall Bayern, Resch, Lenhard sowie Alexandra Hill, Thomas Karch, Jürgen Schenk und Peter Ziegler an. Alle sind auch Schaeffler-Betriebsräte.

    Es geht um 500 Arbeitsplätze

    Mit dem Europäischen Distributionszentrum (EDZ) Mitte ist die Schließung des heutigen Verteilzentrums im FAG-Werk Schweinfurt mit rund 300 Mitarbeitern im Jahr 2017/2018 verbunden. Die Gebäude sollen weiter als Versorgungslager genutzt werden. Gefordert wird, das EDZ Mitte in Schweinfurt anzusiedeln, den bisherigen Mitarbeitern dort die Weiterbeschäftigung anzubieten. Betreibergesellschaft soll Schaeffler sein, anzuwenden seien demzufolge die Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie. Denn: Im Speditionstarif ist die Bezahlung spürbar niedriger. 97,5 Prozent der IGM-Mitglieder stimmten nach den Versammlungen geheim für diese Forderungen.

    Laut Lenhard und Resch verlagert die Schaeffler-Gruppe vom Standort Schweinfurt bis 2016 die Produktion von Rad- und Sonderlagern nach Osteuropa. Das Management habe „diese Maßnahmen umfassend wirtschaftlich begründet“. Der Vorstand baue Schweinfurt derzeit zur Schaeffler Europazentrale aus. Im Interessenausgleich habe der Betriebsrat die Industrialisierung des Wankstabilisators als Einstieg in elektromechanische Fertigungskompetenz durchgesetzt. „Wenn es gelingt, das EDZ Mitte nach Schweinfurt zu holen, stärken wir das Werk und gewinnen neue Arbeitsplätze“, sagt Lenhard.

    Im Gespräch waren für das Logistikzentrum zuletzt die Conn Barracks. Die Anliegergemeinden Niederwerrn, Geldersheim, die Stadt und der Landkreis hatten sich auch deshalb zu einem Zweckverband verbunden. Der zuvor auch ins Auge gefasste Industriepark Maintal der Stadt scheint nun fürs kleinere EDZ Mitte mit vermutlich rund 500 Arbeitsplätzen wieder im Gespräch. Lenhard und Resch sowie Stadt-Sprecherin Anna Barbara Keck äußerten sich dazu nicht. Keck bestätigte nur das logische Interesse an einer Ansiedlung in Schweinfurt und entsprechende Bemühungen. Schaeffler-Pressesprecher Martin Adelhardt bestätigte die Gespräche ab Montag. Die Standortfrage sei nach wie vor offen, das Maintal sei dabei wieder eine der Möglichkeiten.

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